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Napola - Elite für den Führer

(Deutschland 2004) von Dennis Gansel mit Max Riemelt, Tom Schilling, Devid Striesow, Joachim Bissmeier, Justus von Dohnányi, Michael Schenk, Florian Stetter, Claudia Michelsen, freigegeben ab: 12, 115 Minuten.

Fast 60 Jahre nach Kriegsende blickt eine neue Generation mit einem etwas distanzierteren Blick zurück auf die NS-Zeit. Der talentierte 31-jährige Dennis Gansel zeigt in seinem neuen Film "Napola. Elite für den Führer" auf sehr einfühlsame Weise, welchen fatalen Einfluss die Eliteschulen der Nazis auf Zehntausende von Jugendlichen hatten. Der Film, der im Januar auch in Deutschland startete, lief bereits auf einer Reihe von internationalen Festivals und stieß auf große Resonanz.

Die Geschichte handelt von dem 17-jährigen Friedrich. Er ist ein Berliner Arbeiterkind und Amateurboxer. Sein Vater, ein Antifaschist, versucht seinen Sohn auf die harte Tour politisch zu erziehen. Nach einem verlorenen Boxkampf bietet der Lehrer Heinrich dem jungen Mann an seiner Eliteschule im ostpreußischen Allenstein, einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (Napola), eine Perspektive. Für Friedrich ist es nicht nur eine Rebellion gegen den Vater, sondern auch ein gesellschaftlicher Aufstieg; er verlässt heimlich sein Elternhaus und beginnt in dem knapp zehn Jahre älteren Heinrich einen Ziehvater zu sehen.

Nationalpolitische Bildungsanstalten, kurz 'Napolas' genannt, waren neben den Hitlerschulen die Kaderschmieden des NS-Regimes. Hier sollten die künftigen Gauleiter für London, Paris, Moskau und Kapstadt ausgebildet werden. Auch Friedrich lässt sich in den Bann der großen Versprechungen ziehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Endsieg erreicht ist, so die Napola-Propaganda. Für Zehntausende von Teenagern war es ein Ort der Verführung. Jeder zweite Napola-Schüler aber endete auf den Schlachtfeldern Europas. Die Überlebenden, darunter überraschend viele, die nach dem Krieg Karriere machten, schwiegen lange.

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