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Babel

(USA 2006) von Alejandro Gonzalez Inarritu mit Brad Pitt (Richard), Cate Blanchett (Susan), Said Tarchani (Ahmed), Gael Garcia Bernal (Santiago), Adriana Barraza (Amelia), Elle Fanning (Debbie), Nathan Gamble (Mike), Robert Esquivel (Luis), Koji Yakusho (Yasujiro), Rinko Kikuchi (Chieko)

Babel - einer der besten Filme von 2006.
Ein Schuss in der Wüste von Marokko ist das auslösende Moment einer ganzen Kette von Ereignissen, die vier Schicksale von unterschiedlichen Menschen auf drei Kontinenten miteinander verbindet: Da ist ein amerikanischer Tourist, der in Marokko um das Leben seiner schwer verletzten Frau kämpft. Ein mexikanisches Kindermädchen, das verzweifelt versucht, die Grenze mit ihren beiden amerikanischen Schützlingen zu überqueren. Ein taubstummer japanischer Teenager, der gegen den eigenen Vater und dessen mysteriöse Vergangenheit rebelliert. Und zwei kleine Jungs auf der Flucht vor der eigenen Verantwortung. Geschichten und Schicksale, die nur scheinbar keine Verbindung haben.
Der Titel ist Programm: In 'Babel' geht es Regisseur Alejandro González Iñárritu um nichts weniger als die Sprach- und Verständnislosigkeit der Menschen untereinander. Es ist ein weiterer Beweis für seine außergewöhnliche Begabung, dass er trotz dieses theorielastigen Ansatzes alles andere als einen blutleeren Film gedreht hat. Für seine meisterhafte Regie wurde Inarritu zu Recht mit dem Regiepreis des Filmfestivals von Cannes 2006 ausgezeichnet. Jetzt ist vier Jahre später sein neuer Film im Wettbewerb der Filmfestspiele zu sehen.

Spielfilm.de: Mr. Iñárritu, warum heißt Ihr Film "Babel"?

Iñárritu: Der Titel kommt von einer mythischen Erzählung aus dem Alten Testament. Die Bevölkerung der Stadt Babel wollte einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel bauen, und weil Gott dieser Größenwahn missfiel, zerstreute er sie, indem er aus ihrer einen Sprache viele machte. Wenn man so möchte, ist diese Geschichte die biblische Erklärung dafür, warum es auf unserer Welt so viele verschiedene Sprachen gibt.

Spielfilm.de: Also eine Metapher für die mangelnde Kommunikationsfähigkeit unserer Gesellschaft, die Sie in Ihren Filmen immer wieder thematisieren?

Iñárritu: Ja, auch wenn ich der Meinung bin, dass nicht die Sprache uns voneinander entzweit. In erster Linie sind das unsere Vorurteile, unsere Vorstellungen und Ängste. Mit "Babel" versuche ich von unseren Unterschieden und Gemeinsamkeiten zu erzählen - davon, was uns voneinander trennt und zusammenhält.

"Babel" wird im Filmkolleg mit Matthias Ziegler am Mittwoch, den 19. Mai, um 19:30 Uhr besprochen.
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