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Wendy und Lucy (Nur im Kino)

Land: USA | Jahr: 2008 | ca. 80 Minuten | FSK: ab 6 Jahre

( USA 2008) Regie, Buch, Schnitt: Kelly Reichardt mit Michelle Williams, Will Patton, John Robinson, Wally Dalton, Larry Fessenden u.a. (ab 6 Jahren, 80 Min.)

"Wendy und Lucy", der Film der amerikanischen Independent-Filmerin Kelly Reichardt, ist zweifellos ein Spielfilm - und dennoch ist jedes Bild darin wahr.

Ein in Amerika und auf zahlreichen Festivals vielbeachteter Film: Eine Festivalperle sozusagen ist "Wendy und Lucy": Die obdachlose Wendy fährt in einem alten Honda mit ihrer heißgeliebten Hündin Lucy nach Alaska, wo sie auf einen Job hofft. Eine Autopanne zwingt sie zum unfreiwilligen Zwischenstopp im urbanen Niemandsland von Oregon, wo sie mittellos strandet. Von einem überaufmerksamen Supermarkt-Angestellten beim Diebstahl von drei Dosen Hundefutter ertappt, verbringt sie einen endlosen Tag in Polizeigewahrsam. Als sie zum Laden zurückkommt, fehlt vom Hund jede Spur. Und mit ihm das, was die junge Frau noch innerlich zusammengehalten haben mag.

Das Ähnlichste, das es zu diesem Film über die Härte des Alleinseins gibt, ist "Vogelfrei", das französische Meisterwerk von Agnès Varda. Auch an die Brüder Dardenne mag man wegen der Lebendigkeit der Darstellung denken, doch da ist sogar etwas, das Kelly Reichardts Regie den Belgiern voraus hat: der Verzicht auf jede äußere Dramatik.

"Die Vollkommenheit dieses Films ist weder kalkuliert noch eingepaukt. Es ist die Stimmigkeit von Lyrik. Wie von selbst setzen sich ihre diskreten Bilder zueinander in Beziehung und schließlich unter die Haut. Um Realismus geht es dabei jedoch nur nachrangig. Auch wenn man lange suchen muss, um ein stärkeres Bild für das gegenwärtige Gesicht der Armut zu finden als das einer Schlange von Pfandsammlern vor einem kaputten Rückgabe-Automaten." (Daniel Kothenschulte in der Frankfurter Rundschau)

Die Weltpremiere fand am 22. Mai 2008 auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2008 (in der Reihe Un Certain Regard) statt. Am 5./7. September 2008 wurde der Film auf dem Toronto International Film Festival gezeigt.

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