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Gerdas Schweigen

Die Verfilmung von Knut Elstermanns Buch „Gerdas Schweigen“ (Deutschland 2008) von Britta Wauer.

Am Anfang steht ein Tabubruch:
Das Kind Knut fragt seine ,Tante Gerda’ aus Amerika, gerade zu Besuch in der DDR, nach dem Verbleib ihres Kindes, über das niemand zu sprechen wagt. Die Kaffeegäste schweigen entsetzt. Knut ist verwirrt und beschämt. Diesen Sonntagnachmittag wird er nie vergessen.
Nach der Wende, 30 Jahre später, erhält der Ostberliner Journalist Knut (Elstermann) die Antwort und deckt ein Tabu auf: Gerda spricht mit ihm über das Überleben als Jüdin im Dritten Reich.
Worüber Gerda schweigt, das sollte der Kinobesucher keinesfalls vorher wissen. Denn es ist die große Stärke von Gerdas Schweigen, den Zuschauer die Arbeit der Erinnerung miterleben zu lassen. Und ihn in all die Widersprüche, aber auch in all die schönen Momente und all die schier unglaublichen Zufälle zu verwickeln, die das Leben für Gerda bereithielt. Ob es gut war,
60 Jahre lang zu schweigen, oder ob dies ein großer Fehler war – darauf gibt der Film mit gutem Grund keine Antwort.

Auszüge aus einem Interview mit dem Autor:

Wie nah ist der Film am Buch dran?
Die Regisseurin Britta Wauer erzählt nicht nur die Geschichte nach, es ist vielmehr das Porträt einer geistig topfiten 88-jährigen Frau mit einer enormen Schönheit und Ausstrahlung. Der Film geht über das Buch hinaus: Es ist das Sprechen nach dem Schweigen.

Hat Gerda den Film, der morgen in die Kinos kommt, schon gesehen?
Wir sind nach New York gefahren und haben ihn ihr gezeigt. Britta schaute genauso wie ich die ganze Zeit nur gespannt auf Gerdas Gesicht. Und sie war absolut glücklich. Am Ende sagte Gerda: „Es ist ein so schöner Film geworden. Ich bin so berührt.“ Sie hatte keinen einzigen Änderungswunsch.

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