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Midnight in Paris

(Spanien / USA 2011) von Woody Allen mit Owen Wilson, Rachel McAdams, Kathy Bates, Adrien Brody, Marion Cotillard, Léa Seydoux, Michael Sheen, Carla Bruni (Prädikat: besonders wertvoll - FSK: ohne Altersbeschränkung - Länge: 94 min.)


Ein mitternächtlicher Spaziergang

ab  - Jahre
ca. 94 min.

"Midnight in Paris"

"Ein Mann zwischen zwei Welten ist für Surrealisten das Selbstverständlichste auf der Welt.“ 
(Salvador Dali)
Sein neuer Film "Midnight in Paris" ist schon jetzt den blanken Zahlen nach in den USA sein erfolgreichster Film überhaupt. Fast 50 Millionen Dollar hat er dort eingespielt, mehr als seine großen Klassiker aus dem vergangenen Jahrhundert schafften, wie "Hannah und ihre Schwestern" und "Manhattan".
Der Amerikaner Gil (Owen Wilson) stromert durch Paris. Er muss über den Roman nachdenken, den er gerade schreibt, und ist nebenbei auch ein wenig auf der Flucht vor seiner eindimensional denkenden Verlobten. Als eine Kirchturmglocke Mitternacht schlägt, kommt ein Taxi und nimmt ihn mit in die glamourösen 20er-Jahre. Dort trifft er die Fitzgeralds, Ernest Hemingway, Pablo Picasso, Luis Bunuel, Cole Porter – und das Unglaubliche geschieht: Gertrude Stein liest seinen Roman und findet ihn gut.
Als Woody Allen „What’s New Pussycat“, seinen ersten Film als Schauspieler und Drehbuchautor, in Paris drehte, verliebte er sich ins Paris der 60er-Jahre. Er war nicht der Einzige. Andere Mitwirkende des Films blieben gleich dort, aber Woody Allen kehrte nach New York zurück. „Ich hätte mir wenigstens eine Wohnung nehmen und pendeln können. Ich bereue, dass ich das nicht getan habe“, sagt er heute. Die Liebe zu Paris blieb. Und wie Allen darauf kam, dass jemand lieber in der Vergangenheit leben könnte, ist auch nicht schwer zu erschließen: Die französische Hauptstadt ist im 21. Jahrhundert immer noch wunderschön, aber schrecklich laut, voll und hektisch.
Woody Allen ist trotzdem das Kunststück gelungen, die Stadt so malerisch aussehen zu lassen, wie er sie damals kennengelernt hat. Minutenlang schwelgt der Film in Postkartenmotiven, die das Filmteam so menschenleer erwischt hat, wie sie sonst nur um 3 Uhr nachts sind.
Insgesamt ist Woody Allen ein bezaubernder Film gelungen. Er schwärmt ausgiebig von Paris, feiert den Sieg der Romantik über die Ratio und zeichnet die Künstler der 20er-Jahre so aufregend, wie man sich dieses Zeitalter vorstellt.
(FOCUS-Kritik)

 
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