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Jack Reacher

(USA 2012) von Christopher McQuarrie, mit Tom Cruise und Rosamund Pike Drehbuch: Christopher McQuarrie, basierend auf dem Roman Jack Reacher mit Tom Cruise als Jack Reacher, Rosamund Pike, Robert Duvall, Richard Jenkins, David Oyelowo und Werner Herzog als "The Zec"



Werner Herzog wird böse

ab  Jahre
ca. 130 min.

"Jack Reacher"

Werner Herzog spielt in "Jack Reacher" den Schurken. Neben ihm wirkt Tom Cruise trotz Lederjacke und Pistole wie eine bezaubernde Disneymaus. Als Schurkendarsteller in "Jack Reacher" ist Werner Herzog auch jenseits der siebzig für Überraschungen gut!


So wie die namenlosen Rächer des Wilden Westens kommt auch Jack Reacher aus dem Nichts, räumt auf und verschwindet wieder. Geprägt haben ihn allerdings nicht die archaischen Fehden um Land, Vieh und Weib, sondern die schmutzigen, modernen Kriegsschauplätze. Als ehemaliger Militärermittler weiß er, dass jeder Einzelne seiner Verdächtigen ein ausgebildeter Killer ist.
Irgendwann hat er abgedankt, ist zu einem Mann ohne Adresse, Telefonnummer und Bankkonto geworden, der auf eigene Faust agiert, ebenso unnachgiebig wie selbstgerecht.

So tritt Jack Reacher auf den Plan, als ein Armee-Scharfschütze in Pittsburgh, Pennsylvania, als Täter eines Amoklaufs mit fünf Zufallsopfern identifiziert wird. Eigentlich will er nur dafür sorgen, dass der Mann, der schon einmal davongekommen ist, jetzt ordnungsgemäß verurteilt wird. Doch dann kommt ihm eine schöne Rechtsanwältin (Rosamund Pike) in die Quere, die wiederum die Tochter eines übereifrigen Staatsanwalts (Richard Jenkins) ist. Und plötzlich sieht es so aus, als sei der Amoklauf nur eine Tarnung für ein viel größeres, organisiertes Verbrechen.

Sehenswert Werner Herzog als der grauhaarige Killer, der neben Tom Cruise mit Tote-Augen-Kontaktlinsen die Leinwand in dem Thriller "Jack Reacher" regiert. Wie holt dieser Mann vor der Kamera aus sich heraus, was er sonst Leuten wie Klaus Kinski entlockt hat? Einer von Herzogs besten Tricks in "Jack Reacher" ist, dass seine Stimmlage sich nie verändert - egal ob er an der Supermarktkasse zahlen würde oder, wie im Film, einem seiner Gangster befiehlt, die eigenen Finger zu essen.
Herzog liefert ein Monster ab, bei dem man nicht weiß, ob es gelitten oder andere gequält hat. Das sollte man genießen. Und herauszufinden, wie Werner Herzog jemand Böses oder überhaupt jemanden spielt, muss natürlich scheitern.  Inspiration vom Theater? "Unerträglich. Da muss ich sofort gehen." Method-Acting? Da wird er extrem sauer. "Ich will wirklich nichts über den Hintergrund der Figur wissen. Ich bin einfach böse." Vorbilder? "Mick Jagger. Ich sah einmal, wir er hinter der Bühne jemand anbrüllte und mitten im Satz gestoppt hat, weil er als Mick Jagger auf die Bühne musste. Das bewundere ich."
Wahrscheinlich wandte Herzog bei "Jack Reacher" einfach die Strategie an, die er Nicolas Cage als Regisseur in "Bad Lieutenant" empfahl. "Ich sagte Cage, er solle nicht daran denken, woher das Böse in ihm kommt. Er soll einfach an die Freude am Bösen denken. Danach hat er seine Figur verstanden."



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