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Die Höhle der vergessenen Träume (nur im Kino)

Cave of Forgotten Dreams

Land: Frankreich / Kanada / USA / Großbritannien / Deutschland | Jahr: 2011 | ca. 90 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Cave of Forgotten Dreams, Prädikat: besonders wertvoll - FSK: ab 6 - Länge: 90 min.)

Die Anfänge von Kino

"Die Höhle der vergessenen Träume"
 
Mehr als 30 000 Jahre hat die Menschheit gebraucht, um von der Höhlenmalerei zum Tafelbild zu kommen. Dann ging es ruckzuck: vom Tafelbild zum Tablet-PC – lumpige Jahrhunderte. Vielleicht lohnt es nicht, über so etwas nachzudenken, aber Fragen nach dem Woher und Wohin von Kunst und Kultur drängen sich auf, wenn man mit Werner Herzog in die Chauvet-Höhle im französischen Ardèche-Tal hinabsteigt.

Dem Regisseur ist es, als wäre hier »die Seele des modernen Menschen erwacht« – im Finstern, denn die Künstler des Paläolithikums haben nur dort gemalt, wo kein Tageslicht mehr hinreichte. Mehr als 8000 Quadratmeter umfasst das Höhlensystem, rund 470 Tier- und Symboldarstellungen sind im Laufe von mehreren Jahrtausenden darin entstanden – die ältesten, die bekannt sind. Für die Öffentlichkeit sind diese Bilder nicht zugänglich. Anders als die Höhle von Lascaux, die geschlossen werden musste, weil sich durch den Atem der Touristen Schimmel gebildet hatte, wurde Chauvet gleich nach der Entdeckung in den Neunzigern von der Wissenschaft in fürsorglichen Gewahrsam genommen. Herzog durfte die Höhle mit einem Miniteam stundenweise betreten, gefilmt wurde mit einer handlichen semiprofessionellen Kamera. Atemberaubende Bilder sind entstanden.
 

STATEMENT DES REGISSEURS

Mein intellektuelles und spirituelles Erwachen ist in gewisser Weise mit paläolithischen Höhlenmalereien verknüpft. Im Alter von Zwölf entdeckte ich im Schaufenster einer Buchhandlung einen Band, auf dessen Titel ein Pferd der Lascaux-Höhle abgebildet war. Und ich wurde von einer unbeschreiblichen Aufregung erfasst: Ich wollte dieses Buch, ich musste es haben. Da mein wöchentliches Taschengeld nicht mehr als zwei Mark betrug, fing ich an, als Balljunge auf Tennisplätzen zu arbeiten, und ich lieh mir Geld von meinen Brüdern. Mindestens einmal pro Woche sah ich mit klopfendem Herzen nach, ob das Buch noch da sei. Offenbar glaubte ich, dass es das einzige war. Es dauerte über ein halbes Jahr, bis ich es kaufen und öffnen konnte. Und ich spüre immer noch den Schauder von Ehrfurcht und Staunen, den ich damals empfand. Werner Herzog

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