Silberner Bär 2013
ab - Jahre
ca. 78 min.
"Aus dem Leben eines Schrottsammlers"
Der neue Film des bosnischen Regisseurs Danis Tanovic ("No Man's Land") erzählt die wahre Geschichte einer Roma-Familie. Er erhielt bei den Internationale Filmfestspielen Berlin 2013 den Großen Preis der Jury und einen Silbernen Bären für den Besten Hauptdarsteller, Nazif Mujic.
Zu Nazif Mujic: Als Eisensammler spielte er sich selbst, nun droht Nazif Mujic die Abschiebung nach Bosnien. Mit dem Silbernen Bären im Flüchtlingsheim: Nazif Mujic lebt mit seiner Familie in einem Flüchtlingsheim am Rande Berlins. Der bosnische Darsteller gehört der Minderheit der Roma an - und sein Asylantrag wurde von den Behörden abgelehnt. Ab 25. Februar droht dem Schauspieler die Abschiebung. Die ganze Geschichte.
Eine Roma-Familie in Bosnien-Herzegowina. Der Vater schlachtet Autos aus und verkauft die Teile, die Mutter erledigt den Haushalt und versorgt die Kinder. Als sie eines Tages Schmerzen im Unterleib bekommt, geht sie in die Klinik, um sich untersuchen zu lassen. Etwas mit ihrem Kind stimmt nicht, eine Blutvergiftung droht. Eine Operation könnte das Problem beheben, doch die Familie ist nicht krankenversichert. Der Chef des Krankenhauses lehnt einen kostenlosen Eingriff ab. Irgendwie muss das nötige Geld aufgetrieben werden - und die Zeit ist knapp.
Die Karriere von Regisseur Danis Tanovic begann mit einem Paukenschlag. Mit seinem Kino-Debüt „No Man‘s Land“ gewann der bosnische Regisseur 2002 auf Anhieb den Oscar für den besten nicht -englischsprachigen Film. Danach wurde es trotz bemerkenswerter Werke wie etwa dem berauschenden „Wie in der Hölle“ etwas ruhiger um den Filmemacher. Mit „Aus dem Leben eines Schrottsammlers“ kehrt Tanovic nun nicht nur thematisch zurück in sein Heimatland Bosnien, er kehrt gleichzeitig auch zurück auf die große Festival-Bühne: Im Wettbewerb der Berlinale 2013 erhielt sein außergewöhnliches Drama den Großen Preis der Jury und den Preis für den Besten Hauptdarsteller. In eigenwilliger Ästhetik erzählt der Regisseur vom täglichen Überlebenskampf einer Roma-Familie inmitten eines vom Krieg gezeichneten Landes: Eine ungeschönte Milieu-Studie und eine ebenso berührende wie aufwühlende Erfahrung.
"Wirklich groß wird 'Aus dem Leben eines Schrottsammlers' durch sein Ende, das dem Elend zum Trotz das Glück der menschlichen Wärme zeigt und sich so endgültig von dem Verdacht freimacht, hier schlachte jemand bei allen guten Vorsätzen eine soziale Schieflage nur aus. Der Film wird so zu einem Beispiel der starken Kinos aus Osteuropas", lobt Oliver Kaever. ( Kritik • programmkino.de)
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