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Deutschland, bleiche Mutter

(BRD 1980) mit Eva Mattes (Lene), Ernst Jacobi (Hans), Elisabeth Stepanek (Hanne), Angelika Thomas (Lydia), Rainer Friedrichsen (Ulrich), Gisela Stein (Tante Ihmchen), Fritz Lichtenhahn (Onkel Bertrand)

 Pressekonferenz mit Rainer Werner Fassbinder

..sie war das weibliche Gesicht des "Jungen deutschen Films"

ab  Jahre
ca. 151 min.

"Deutschland, bleiche Mutter"


Sie war das weibliche Gesicht des Jungen Deutschen Films: Helma Sanders-Brahms. Mit profilierten Dokumentar- und Spielfilmen über Frauenschicksale wurde sie bekannt. Nun ist die Filmemacherin 73-jährig in Berlin gestorben. Bei den italienischen Meistern Pier Paolo Pasolini und Sergio Corbucci hatte die 1940 in Emden geborene Helma Sanders ihr Handwerk gelernt. "Unter dem Pflaster ist der Strand" lief nach dem Debüt in Cannes monatelang in französischen und italienischen Kinos und gilt als wichtiges Werk der Frauenbewegung.

Eine Stimme begleitet den Film von Anfang an: Die Stimme gehört der Regisseurin, Helma Sanders-Brahms. Sie ist Anna, sie erzählt die Geschichte ihrer Mutter, ihrer Eltern, beginnend im Jahre 1939, während der NS-Zeit.
Nachdem "Deutschland, bleiche Mutter" im Rahmen der diesjährigen Berlinale in der Reihe „Berlinale Classics“ in der wiederhergestellten und digital restaurierten Fassung uraufgeführt wurde, kann der Film wieder in der ursprünglichen Fassung gezeigt werden. Der Film stand 1980 im Wettbewerb der Berlinale und wurde nach den ersten – im Gegensatz zu den Reaktionen im Ausland – sehr negativen Kritiken in der deutschen Presse für den Verleih gekürzt. Die Geschichte von Lene, die unerschrocken ihre Tochter durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs bringt und dann im restaurativen Frieden in der Ehe mit einem Kriegsheimkehrer fast zugrunde geht, ist nun wieder in der vollen Länge von 151 Minuten zu erleben. Aus der Perspektive der Tochter Anna erzählt, wirft "Deutschland, bleiche Mutter" einen schonungslosen Blick auf das Schicksal unzähliger Frauen, das bis heute wenig Beachtung in den historischen Betrachtungen findet. Pünktlich zum 75. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges in diesem Jahr ist Helma Sanders-Brahms’ Film nun in aller Brillanz wieder verfügbar und bietet eine außergewöhnliche, nämlich weibliche Perspektive auf den Krieg und die Rolle der Frauen darin.


  

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