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Die unerschütterliche Liebe der Suzanne

Frankreich 2013 - Originaltitel: Suzanne - Regie: Katell Quillévéré - Darsteller: Sara Forestier, Adèle Haenel, François Damiens, Paul Hamy, Lola Dueñas - Laufzeit: 94 Minuten.

 
Sara Forestier, Adèle Haenel

Cannes 2013 Quinzaine

ab  Jahre
ca. 94 min.

"Die unerschütterliche Liebe der Suzanne"

"Die unerschütterliche Liebe der Suzanne" war der Eröffnungsfilm der "Semaine de la critique" in Cannes 2013! Über 25 Jahre spannt sich der Erzählbogen zwischen realistischer Chronik und romantischer Fiktion über zwei Geschwister. Die beiden Schwestern Suzanne und Maria halten zusammen wie Pech und Schwefel. Trotz des frühen Todes ihrer Mutter haben die beiden jungen Frauen eine glückliche Kindheit verbracht. Nicolas, ihr manchmal etwas tapsiger, aber sehr liebevoller Vater, schmeißt den Haushalt, so gut er kann. Als Suzanne mit 17 Jahren schwanger wird, ist die Familie wieder ein Quartett. Mit dem kleinen Charlie lebt die Familie weiterhin einträchtig zusammen – bis Suzanne den Kleinkriminellen Julien kennenlernt. Kopfüber und völlig ungebremst stürzt sie sich in ihre amour fou mit dem halbseidenen Schwerenöter. Kompromisslos will sie ihre große Liebe leben, auch wenn sie dafür alles aufgeben muss – sogar ihren kleinen Sohn. Über 25 Jahre hinweg folgt die spröde, aber sehr ehrliche Familienchronik den Lebenswegen ihrer Figuren.

Wenn am Ende eine Coverversion von Leonard Cohens legendärem Song "Suzanne" ertönt, in dem es heißt "and you know that she will trust you, for you've touched her perfect body with your mind", gibt das noch einmal einen Stich ins Herz. Cohens Suzanne hat viel gemeinsam mit der jungen Frau gleichen Namens in Katelle Quillévérés zweitem Spielfilm nach "Un poison violent". Sie entführt den Zuschauer in eine Welt irrationaler Gefühle, die die Ratio ad absurdum führen und weckt Erinnerungen an Maurice Pialats "A nos amours" mit Sandrine Bonnaire. Über 25 Jahre spannt sich der Erzählbogen zwischen realistischer Chronik und romantischer Fiktion über zwei Geschwister. Suzanne und die jüngere Marie (Sara Forestier und Adèle Haenel) halten zusammen, bilden eine verschworene Gemeinschaft mit dem Vater, der nach dem Tod der Mutter im Jahre 1985 die Kinder liebevoll allein aufzieht. Als die 17Jährige schwanger wird und das Kind austragen will, rutscht ihm schon die Hand aus, aber die Geburt des kleinen Charlie besänftigt die Gemüter. Doch als sich Suzanne in einen netten, aber kriminellen Typen verknallt und mit ihm durchbrennt, später im Knast landet, während ihm die Flucht gelingt, stellt das die familiäre Einheit und Harmonie auf eine Probe.

"Die Regisseurin Katell Quillévéré, Kind bretonischer Eltern, ist an der Elfenbeinküste aufgewachsen und jetzt Anfang 30 wie andere tolle neue französische Regisseurinnen, Céline Sciamma oder Rebecca Zlotowski oder Mia Hansen-Løve. Vor vier Jahren hat Katell Quillévéré ihren ersten Film gedreht, er kam in Deutschland nicht ins Kino, aber wer von der wundersonderbaren „Suzanne“ gekostet hat, ist bestimmt auch für „Ein starkes Gift“ zu haben. Das von „Suzanne“ macht die Welt bunt, schenkt ihr Musik und Schweigen und einen Schmerz, den man aushalten will, weil er gleich wieder in Glück umschlägt, Zukunft zum Beispiel."( Jan Schulz-Ojala in tagesspiegel-kultur)

  

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