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Suffragette - Taten statt Worte

(Großbritannien 2015) von Sarah Gavron mit Carey Mulligan, Helena Bonham-Carter, Brendan Gleeson, Anne-Marie Duff, Ben Whishaw, Romola Garai, Meryl Streep, Finbar Lynch, Natalie Press, Samuel West, Geoff Bell. (106 Minuten)




ab  Jahre
ca. 106 min.




Der 8. März ist Internationaler Frauentag. An diesem Tag wird
jedes Jahr der Kampf der Frauen um ihre Rechte besonders gefeiert und bekräftigt. Die Kinowerkstatt zeigt den aktuellen Spielfilm "Suffragette" mit Meryl Streep, in dem es um den Kampf der Frauen für das Wahlrecht geht!

Obwohl sie sogar auf dem Plakat posiert, hat Meryl Streep in "Suffragette" nur einen Gastauftritt. Aber die Szene, in der sie als Emmeline Pankhurst zu ihren Anhängerinnen spricht, bevor sie wieder untertaucht, zählt zu den bewegendsten des Films.
Anders als die Ikone der Frauenbewegung, die in England ihren Anfang nahm, ist die eigentliche Heldin zwar nicht verbürgt, steht aber stellvertretend für Tausende, die für Gleichstellung stritten und als "Suffragetten" (suffrage = Wahlrecht) Geschichte machten. 1912 werden die Feministinnen, die in London auf die Straße gehen, entweder belächelt oder verteufelt. Auch der Wäscherin Maud (Carey Mulligan) sind diese Frauen suspekt. Doch dann entdeckt sie unter den Suffragetten eine Kollegin aus der Waschküche und die gute Seele des Viertels, Apothekerin Edith (Helena Bonham Carter). Und bald wird die sonst so fügsame Maud ausfällig. Ihr Mann (Ben "Q" Whishaw) wirft sie aus dem Haus, als ungehorsame Ehefrau hat Maud keinerlei Ansprüche. Die Suffragetten werden von der Polizei verfolgt und drangsaliert. Denn da Worte sie nicht weiterbringen, greifen sie zu radikaleren Mitteln. In Deutschland wurde das Frauenwahlrecht 1918 eingeführt, in Großbritannien erst zehn Jahre später. "Suffragette" zeigt eindrücklich, wie aus Ohnmacht Wut und Gewalt entstehen, und schockiert, lange bevor der erste Brandsatz fliegt. Allein dass frau ihren Lohn beim Ehemann abzuliefern hatte, ist heute unfassbar. Was der Film uns ganz am Ende noch deutlich macht, ist, wie kurz das Wahlrecht für Frauen in manchen Ländern erst existiert. So dürfen Frauen in der Schweiz erst seit 1971 wählen, in Liechtenstein erst seit 1984 und in Kuwait seit 2005. In manch anderen Ländern haben Frauen noch heute kein Recht auf Wahl oder Selbstbestimmung, wie beispielsweise in Brunei oder dem Libanon.

 "Ein wichtiger, beeindruckender und bewegender Film, der eine Geschichte erzählt, die heute ebenso aktuell ist wie damals. Und die genau so erzählt werden muss. - Prädikat besonders wertvoll." (schrieb die Filmbewertungsstelle)
 
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