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Der Wind wird uns tragen

(F/Iran 1999) · 118 min. · FSK: ab 0, OmU. Regie: Abbas Kiarostami, Drehbuch: Abbas Kiarostami, Kamera: Mahmoud Kalari, Darsteller: Behzad Dourani u.a.

 
ab - Jahre
ca. 118 min.

"Der Wind wird uns tragen"

Im Sommerkino für Cinephile läuft ein weiterer Film des iranischen Regisseurs Abbas Kiarostami, einem der herausragendsten Filmemacher des Weltkinos: "Der Wind wird uns tragen" (Original in Farsi mit deutschen Untertiteln).

Der Titel bezieht sich auf ein Gedicht der bekannten, modernen iranischen Dichterin Forough Farrokhzad mit demselben Titel. Uraufgeführt wurde der Film 1999 auf dem Filmfestival von Venedig, wo er für den Goldenen Löwen nominiert war. Der Film gewann den Spezialpreis der Jury und den FIPRESCI-Preis.

Drei Journalisten reisen in das kurdische Dorf Siah Dareh, wo sie sich als Schatzsucher ausgeben, in Wirklichkeit aber auf ein Ereignis warten, das sie dokumentieren wollen. Da dies aber wider Erwarten nicht eintritt, zieht sich der Aufenthalt der Männer in die Länge. Der Ingenieur genannte Protagonist freundet sich mit einem Schuljungen an und wird mit der Zeit mehr und mehr in das Leben des Dorfes hineingezogen. Der Film wurde ausschließlich mit Laienschauspielern gedreht, die Darsteller der Dorfbewohner stammen aus der Umgebung von Siah Dareh. Behzad Dourani, der den Ingenieur spielt, ist von Beruf Lichttechniker aus Teheran. Die beiden Begleiter des Ingenieurs sind im Film gar nicht zu sehen.

Das Lexikon des internationalen Films: „Voller kluger und humorvoller Einfälle, offenbaren sich hier die Qualitäten eines zeitlosen Kinos, das den Zuschauer nicht domestiziert“, die Stuttgarter Zeitung bezeichnet den Film als Meisterwerk,
die Kamera insze­niert hier die Schönheit und Weit­läu­fig­keit der Land­schaft. Und die Zeitschrift Cinema urteilt: „klug, faszinierend, einzigartig“!

Über seine Filme sagte Kiarostami in einem Interview:
"Bei allen meinen Filmen wollte ich ein freundlicheres Bild von der Menschlichkeit und meinem Land zeichnen."  -  Die meisten seiner Filme, insbesondere seine Kurzfilme, bewegen sich zwischen Dokumentarfilm und Erzählung.  Aber er selber wollte  keine Grenze zwischen beiden ziehen und sagte, er sei immer darum bemüht gewesen, die schmale Grenze zwischen Dokumentation und Erzählung zu verwischen. -
Er weiter: "Ein schlechter Film ist ein Film der unglaubwürdig ist und ein guter Film ist ein glaubwürdiger.  Glaubwürdig nicht in dem Sinne , dass wir unbedingt den realistischen Stil verfolgen. Die erste Voraussetzung besteht darin, dass der Zuschauer das glaubt, was wir ihm zeigen."

 


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