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Florence Foster Jenkins

(Großbritannien, Frankreich 2016), Regie: Stephen Frears, Drehbuch: Nicholas Martin, Darsteller: Meryl Streep, Hugh Grant, Simon Helberg, Rebecca Ferguson, Nina Arianda, Stanley Townsend, Allan Corduner.


 
ab - Jahre
ca. 110 min.

"Florence Foster Jenkins"

„Die Leute können vielleicht behaupten, dass ich nicht singen kann. Aber niemand kann behaupten, dass ich nicht gesungen hätte.“ (Florence Foster Jenkins)

Sie sang fürchterlich und begeisterte doch die Massen: Die reiche amerikanische Kunstmäzenin Florence Foster Jenkins (1868–1944) erlangte Weltruhm durch den Ruf, die schlechteste Sängerin aller Zeiten zu sein. Immer wieder ging sie auf die Bühne, um in Arien unverdrossen an den Noten vorbeizusingen, war selbst aber in ihrer illusorischen Selbstwahrnehmung felsenfest überzeugt davon, eine große Sängerin zu sein. Geschützt wird sie von ihrem Ehemann St. Clair Bayfield (starker Auftritt: Hugh Grant), mit dem Foster Jenkins bereits seit Jahrzehnten liiert ist. Denn wo Foster Jenkins auf der Bühne ganz ehrlich ihr vermeintlich Bestes gibt, da amüsiert sich im Parkett eine korrupte Gesellschaft hinter vorgehaltener Hand, an die zuvor der Lebensgefährte der Sängerin ein Schweigegeld zahlte: Er schirmt sie ab und sorgt dafür, dass niemand die Welt durchbricht, in der Foster Jenkins glücklich ist.

Wie überhaupt dieser so wunderbar bunte wie komische Film uns der Titelfigur in ihren letzten Tagen wirklich nahezubringen versteht und dabei gleichzeitig Fragen der Moral aufwirft: Aus anfänglicher Belustigung heraus entsteht tiefe Empathie - so erging es wohl Jenkins' Zeitgenossen, und so ergeht es einem auch beim Sehen des Films. Kein Wunder also, dass Florence Foster Jenkins unter Opernfans nach wie vor eine große Anhängerschaft hat.

Der Archivar der Carnegie Hall, Gino Francesconi, berichtet sogar, dass Anfragen zu Tonaufnahmen von Florence Foster Jenkins zu den Top Five gehören - neben den Beatles und Benny Goodman. Das Ende kommt mit Foster Jenkins‘ Wunsch, einmal in der Carnegie Hall zu singen. Da sind zu viele Menschen, um mit Schmiergeld zu arbeiten. Foster Jenkins zerbricht daran, was aber Meryl Streep noch einmal Gelegenheit gibt, ihr wirkliches gesangliches Talent zu zeigen. "Eine Leistung, die an eine 20. Oscar-Nominierung denken lässt." - schrieb ein Kritiker.



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