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Beuys

(Regie: Andres Veiel, Deutschland 2017, 107 Minuten)

Beuys




ab  Jahre
ca. 107  min.

"Beuys"


"So viele Fragen bleiben. Nach Andres Veiels Beuys-Doku möchte man sich sofort eine Beuys-Biografie greifen, in eine Beuys-Ausstellung gehen, auf Youtube nach Material suchen, nach Bildern und Artikeln. Das ist ein Kompliment an den Film. Denn dass er in 107 Minuten nicht den ganzen Beuys zeigen konnte, ist klar. Aber er fixt einen an." (Anja Seeliger auf perlentaucher.de)

Veiel zeigt alle wesentlichen Stationen im künstlerischen Leben des Joseph Beuys: Man sieht ihn als Kind, vom Krieg geprägt, als jungen Menschen, der sich als Künstler erfindet, als soziales Wesen, als politisch denkenden Menschen, als Lehrer, der sich mit dem damaligen NRW-Wirtschaftsminister Johannes Rau anlegt.

Weiter geht's zum Absturz auf der Krim, der Erzählung von Filz und Fett bei den Tataren ("Haben Sie sich das gerade ausgedacht", fragt eine Frauenstimme aus dem Off, keine Antwort von Beuys), einzelne Kunstaktionen wie "Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt", 1965.

Dazwischen Fernsehdiskussionen, etwa 1970 eine hitzige Diskussion zwischen Beuys, Max Bill, Arnold Gehlen und Max Ben und Interviews, in denen Beuys seinen erweiterten Kunstbegriff erklärt: "An und für sich ist der Kunstbegriff heute so erweitert, dass heute jede normale Situation Kunst ist", sagt er und muss immer wieder seine These erklären, dass jeder Mensch ein Künstler sei. Ein Künstler eben in dem Sinne, dass er an der sozialen Plastik namens Gesellschaft mitarbeitet.

Seine Lust an der Provokation ist immer wieder ansteckend. Allein wie er im großen Saal der Düsseldorfer Kunstakademie steht, vor ihm sitzen die Honoratioren Nordrhein-Westfalens in Kostüm und Anzug: Beuys in Anglerweste und Jeans, macht den Mund auf und "chrm, hrm hrm chrm" knarzt er aus seiner Kehle heraus. Die ganze Rede ein einziges Geräusper, während die Herrschaften unten Contenance zu bewahren suchen...sehr sehenswert!



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