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Born to be blue

(Canada, Uk 2015) Regie: Robert Budreau mit Ethan Hawke, Carmen Ejogo, Callum Keith Rennie u. a.

Born to be blue + Chet's Romance



20:00
 
ab  Jahre
ca. 97  min.

"Born to be blue"

"Chet's Romance"
(Frankreich 1988, 9:18 Minuten) Regie: Bertrand Fèvre, Musiker: Chet Baker (Gesang, Trompete), Ricardo Del Fra (Bass), Alain Jean-Marie (Piano), George Brown (Drums)
Preisgekrönter Kurzfilm (ca 9 Minuten) läuft nach "Born to be blue"

In den 50ern ist Chet Baker einer der gefragtesten Musiker der Jazz-Szene. Chet Baker (1929–1988) war einer der wenigen Jazzmusiker, die man sofort am ersten Ton erkannte. Sein Spiel mit der Trompete und dem Flügelhorn war geprägt von einem weichen, lyrischen, ruhigen und depressiven Ton, der die Zuhörer sofort in seinen Bann schlug. Er wird als “James Dean des Jazz” bezeichnet, als “Prince of Cool”, der es mit Größen wie Miles Davis oder Dizzy Gillespie aufnehmen kann.

“Born to Be Blue” ein interessantes Spiel, das authentische und erdachte Fakten miteinander vermischt. Budreaus filmischer Ansatz ist schlüssig. Er bündelt geschickt die wesentlichen Konfliktlinien in Bakers Leben und bleibt doch nahe genug an der überlieferten Wahrheit, um glaubwürdig zu wirken.

Für Schauspieler Ethan Hawke ist die Rolle des Ausnahmemusikers Chet Baker eine echte Herausforderung gewesen: Um die Liveauftritte Bakers authentisch zu inszenieren, musste Hawke Trompetenunterricht bei dem kanadischen Musiker Ben Promane nehmen.

“Born to Be Blue” ist nicht der erste Film, der die außergewöhnliche Biografie der Jazzlegende nachzeichnet. Am bekanntesten ist sicherlich die oscarnominierte Dokumentation “Let´s Get Lost” von Bruce Weber. Doch auch Robert Budreau scheint nachhaltig von Baker fasziniert zu sein. Im Jahr 2009 erschien bereits seine Filmbiografie “The Deaths of Chet Baker”, die sich mit den zahllosen Mythen rund um den Tod des Musikers befasst: Baker, der im Jahr 1929 als Chesney Henry Baker in den USA geboren wurde, starb nach einer tumultösen Karriere am 13. Mai 1988 in Amsterdam, als er unter Drogeneinfluss aus dem Fenster seines Hotelzimmers stürzte.

"Die Geschichte des Jazz ist auch eine des Heroins: Charlie „Bird“ Parker hing an der Nadel, zumindest zeitweise auch andere prägende Musiker wie Miles Davis, John Coltrane, Art Blakey und Ray Charles. Keiner aber trug seine Sucht so offen vor sich her wie Chet Baker. Er konnte mit der Trompete feinsinnige, wehmütige Geschichten in den Raum tupfen, die von einem menschlichen Dasein erzählen, das bei aller Brüchigkeit jeden Moment wert ist.

All das vermittelt die neu eingespielte Musik. Der kanadische Trompeter Kevin Turcotte trifft Bakers Tonfall, ohne ihn nur nur zu imitieren. Darüber hinaus ist Turcotte das Kunststück gelungen, auch die Parts von Miles Davis und Dizzy Gillespie mit charakteristischem Klang einzuspielen. Hawke nahm eigens Gesangsunterricht und intoniert sehr respektabel „My funny Valentine“ und „Let’s get lost“." (Bernd Haasis, Stuttgarter Zeitung)


Nach dem Hauptfilm: Preisgekrönter Kurzfilm (ca 9 Minuten)

"Chet's Romance"
(Frankreich 1988, 9:18 Minuten) Regie: Bertrand Fèvre, Musiker: Chet Baker (Gesang, Trompete), Ricardo Del Fra (Bass), Alain Jean-Marie (Piano), George Brown (Drums)


Nach dem Hauptfilm zeigen wir, sozusagen als Nachfilm und Zugabe Bertrand Fèvre's Kurzfilm "Chet's Romance" aus dem Jahre 1988, ein Jahr später erhielt er den Cesar als bester Kurzfilm in Frankreich.

Chet Baker mit seinem Quartett in einem Aufnahmestudio in Paris am 25. November 1987, etwa ein halbes Jahr vor seinem Tod in Amsterdam. Mit seiner Band zelebriert er den Song "I'm a Fool to Want You" - ein 1951 komponiertes Lied von Frank Sinatra, Jack Wolf und Joel Herron. Frank Sinatra sang diesen Song zum ersten Mal für Columbia Records. Von Jazz-Größen wie Dexter Gordon wurde er gecovert. Das Lied gilt heute als Pop- und Jazz-Standard.

 "In typischer Baker-Manier interpretiert er voller Intensität das Lied. Sein zerstörtes - mit Furchen gezeichnetes - Gesicht entspricht genau dem Seelenschmerz, den der Song beschreibt...Ein kurzes lyrisches und depressives Trompetensolo ist in die Interpretation eingebaut und ein ruhiges, perlendes Klaviersolo, das wunderbar filmisch dargestellt ist... Der Film endet mit der lakonischen Feststellung der Jazz-Ikone: "Ich habe Euch nichts anderes zu bieten als meine Musik."" (Klaus Huckert, Hot-House-Jazz, Autor und Filmjournalist, Beraterstab des Filmmuseums München bezüglich "Jazz im Film")

"Ich habe selten einen so gut fotografierten und intensiven Kurzfilm im Jazz gesehen. Wahrlich ein Meisterwerk." (Klaus Huckert)

 


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