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Colette

(Großbritannien, USA 2018) Regie: Wash Westmoreland mit Keira Knightley, Dominic West, Denise Gough, Fiona Shaw, Eleanor Tomlinson, Robert Pugh, Ray Panthaki, Rebecca Root.

ab Jahre
 ca. 112 Min.

"Colette"


Die Hauptrolle in "Colette" spielt Keira Knightley. Die Rolle der Gabrielle Colette ist eine, die Keira Knightley über viele Jahre hinweg gesucht hat.

„Colette“ oder „Die Frau des Nobelpreisträgers“- derzeit im Kino - sind Porträts von Künstlerinnen, die besser als ihre Männer sind, aber dennoch in deren Schatten leben – zumindest bis zur Revolte.
Der Ehemann und Verleger, Pseudonym „Willy“, hat ein Problem: „Wir müssen mehr produzieren.“ - und auch eine Idee: „Du, du könntest schreiben?!“ - „Meine Schulgeschichten?“: „Das wäre dann Willys nächster Roman.“
Und so schreibt seine Gattin Sidonie-Gabrielle Colette – gespielt von Keira Knightley – von 1896 an die „Claudine“-Bestseller, ohne dass ihr Name als Autorin auftaucht.
Doch mit dem immer größer werdenden Erfolg wird die aus dem ländlichen Frankreich stammende junge Frau im turbulenten Paris der Wende zum 20. Jahrhundert Teil der intellektuellen Elite. Und sie emanzipiert sich immer mehr von ihrem Ehemann. Der Film „Colette“ erzählt von einer Bestseller-Autorin, die – wie eine Freundin sagt – etwas ganz Besonderes erschaffen hat:
„Sie haben etwas Bedeutsames getan, denn Sie haben einen neuen Typus erfunden, denn Sie haben all den jungen Mädchen zwischen Kind und Frau-Sein eine Stimme gegeben. Sie sollten sich dazu bekennen.“
"Wash Westmorelands Film ist frei von der Biopic-Unsitte, das Leben einer Person von Datum zu Datum abzuhaken. Ohne sich im Dekor zu verlieren, zeichnet „Colette“ ein sattes Bild des Fin de Siècle im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Und Keira Knightley spielt die junge, wilde, sinnliche und freiheitsliebende Colette wunderbar sinnlich und nachdenklich, sexy und klug." (Hartwig Tegeler auf Deutschlandfunkkultur) „Colette“ von Wash Westmoreland – herausragend.

Colette, zur großen alten Dame der französischen Literatur der ersten Jahrhunderthälfte avanciert, schrieb und publizierte, wurde gelesen und verfilmt, hielt Vorträge und reiste, geehrt wie kaum eine andere Schriftstellerin vor ihr. 1945 wurde sie als zweite Frau eines der zehn Mitglieder der Académie Goncourt, im Jahr 1949 deren Vorsitzende. Colette starb im Jahr 1954 und bekam als erste Frau in Frankreich ein Staatsbegräbnis.

In Frankreich ist Sidonie-Gabrielle Colette so etwas wie ein Nationalheiligtum. Die Schriftstellerin gehört zu den wenigen Frauen, nach denen in Paris nicht nur eine Straße, sondern der Platz direkt vor der Comédie-Française benannt wurde. Colette ist auch jene Frau, die Simone de Beauvoir in "Le deuxième sexe" (Das andere Geschlecht) am häufigsten zitierte und die erste, die in Frankreich ein Staatsbegräbnis bekam. Sie schrieb Dinge und Gedanken auf, die sich Frauen bis dahin höchstens ganz leise beim Nasepudern zugeflüstert hatten. Und brach damit Türen auf, die man danach nicht mehr so einfach zuschlagen konnte. Sie schrieb Romane, die man in Frankreich als junges Mädchen liest, deren frivoles Genie man aber erst viel später versteht. 


 

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