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In My Room

Deutschland, Italien 2018) von Ulrich Köhler mit Hans Löw, Elena Radonicich, Michael Wittenborn, Ruth Bickelhaupt, Emma Bading.


ab - Jahre
 ca.120 Min.

"In My Room“
Deutschland, Italien 2018) von Ulrich Köhler mit Hans Löw, Elena Radonicich, Michael Wittenborn, Ruth Bickelhaupt, Emma Bading.


Von Magie lebt der einzige deutsche Cannes-Beitrag des Jahres 2018: Der Endzeitparadies-Film „In My Room“ von Ulrich Köhler.

Wäre Köhlers wunderbarer neuer Film, der es unbegreiflicherweise nur in die Nebenreihe "Un certain Regard" von Cannes geschafft hatte, im Wettbewerb gelaufen, hätte man ihn zweifellos zu den Favoriten zählen müssen. Denn Köhlers Geschichte hat das, was so vielen anderen fehlt: Sie ist zwingend, überraschend und unberechenbar. Noch nie ist unsere Spezies so unaufgeregt verschwunden wie in diesem Film: keine atomare Katastrophe, keine Seuche, kein Angriff von Außerirdischen. Eines Morgens sind die Menschen einfach weg!

Es ist die auf den ersten Blick einfache Geschichte des buchstäblich letzten Menschen in unserer modernen Welt. Die Hauptfigur Armin (Hans Löw) ist ein unglücklicher Medienarbeiter aus Berlin, der in seine ostwestfälische Heimat zurückkehrt, um seine sterbende Großmutter noch einmal zu sehen. Und dann sind plötzlich die Menschen verschwunden, alle außer Armin, alles bleibt stehen und liegen. Stell dir vor, du gehst raus und die Menschen sind weg. „Wer bin ich, wenn es die anderen nicht mehr gibt?“ - fragt sich Armin, als er morgens aufwacht und feststellt, er ist der letzte Mensch auf der Erde: Plötzlich ist die Tankstelle, in der gestern noch Bier gekauft wurde, verwaist, auf der Straße liegen Mopeds herum, Autos hängen in den Leitplanken, ein Partyboot dümpelt auf dem Fluss und in der Ferne bellen Hunde. Die Tiere sind noch da, die Dinge auch, keine Apokalypse, es geschah einfach so. Der Rest der Menschheit ist verschwunden, und die Natur holt sich die Zivilisation zurück. Fünf Jahre später führt Armin ein Eremitendasein mit selbst gebautem Haus, Wasserkraftgenerator, Kartoffelfeld, einem Pferd und Haustieren. Und Armin wird doch noch (soweit man das beurteilen kann) glücklich. Eine Frau taucht auf: Kirsi (Elena Radonicich). Die Menschheitsgeschichte kann also von vorn beginnen. Oder nicht?

"Das ist eine so schöne Parabel, mit so viel Gespür für das Nie-zuviel erzählt, dass die Stimmung von Köhlers Film auch nach dessen Schluss nach zwei kinosatten Stunden noch lange in der Luft hängt", schrieb Lutz Meier auf perlentaucher.de. Eine Filmentdeckung!

 

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