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Dawn of the Dead" oder "Zombies im Kaufhaus

Land: USA, Italien | Jahr: 1978 | ca. 139 Minuten | FSK: ab 16 Jahre

Regie: George A. Romero, Musik: Goblin, Kamera: Michael Gornick, Schnitt George A. Romero, Dario Argento, mit David Emge, Ken Foree, Scott H. Reiniger, Gaylen Ross, Taso N. Stavrakis, David Crawford u. a. !

Zombie- Apokalypse

 

"Dawn of the Dead" oder "Zombies im Kaufhaus"

Kürbisse, Riesenspinnen und Skelette in Schaufenstern und vor Häusern verraten es: Das Kultfest Halloween steht vor der Tür. Am 31. Oktober ist es soweit - dann kriechen Hexen, Zombies und Gespenster aus ihren Höhlen, verlangen nach Süßem oder nach Horror-Parties.

Horror - Kultfilm des amerikanischen Regisseurs George A. Romero aus dem Jahr 1978, ein Klassiker, mehrfach indiziert, dann wieder als Kunst frei gegeben.

 

"Dawn of the Dead" oder "Zombies im Kaufhaus" handelt von vier Menschen, die sich während einer Zombie-Epidemie in einem Einkaufszentrum verschanzen und von dort aus Zeugen des Untergangs der Menschheit werden. Der Handlungsort Einkaufszentrum wurde häufig als Allegorie auf den Kapitalismus interpretiert. Als die vier das Einkaufszentrum erreichen und die Zombies sehen, die von der Shopping Mall anscheinend unwiderstehlich angezogen werden, mutmaßen sie, dass die Untoten an den Ort zurückkehren, der ihnen auch im Leben der wichtigste war. Die Zombies wandern ziellos durch die Gänge und erinnern dabei nicht zufällig an völlig normale Kaufhausbesucher. Auch die vier menschlichen Hauptdarsteller sind anfangs begeistert von den Gütern des Einkaufszentrums, das ihnen eine Zeit lang alleine zur Verfügung steht. Sie schwelgen in einem Überfluss, in dem keine materiellen Wünsche offenbleiben. Es werden Szenen gezeigt, in denen sie Kaviar essen, Champagner trinken und teure Kleidung tragen. Geld holen sie in dicken Bündeln aus der Kaufhausbank und benutzen es als Spielgeld für Poker. Erst als ein Zustand totaler materieller Befriedigung erreicht ist, wird ihnen ihre verzweifelte Situation wieder bewusst, und Niedergeschlagenheit und Depression kehren zurück. Der grenzenlose Konsum hat die Gruppe kurzzeitig abgelenkt, an den eigentlichen Problemen aber nichts geändert.

Romero äußerte sich 2004 in der Dokumentation The Dead Will Walk diesbezüglich folgendermaßen über seine Intention:
„Ich wollte über einige meiner eigenen Ideen über die Gesellschaft sprechen. Ich denke nicht, dass es sich dabei um hintergründige Aussagen handelt. Ich glaube, es ist sonnenklar! Absolut offensichtlich: Die Art, wie die Gesellschaft konditioniert wurde, zu denken, dass, solange man dieses Zeug besitzt, das Leben wundervoll ist. Und wie man fälschlicherweise von Dingen angezogen und verführt wird, die in deinem Leben eigentlich nicht wichtig sein sollten, es aber dennoch sind.“ (George Romero).

Dazu der amerikanische Filmkritiker Roger Ebert: „Zombie ist einer der besten Horrorfilme die je gedreht wurden, und dadurch zwangsläufig einer der erschreckendsten. Er ist grauenhaft, verstörend, widerlich, gewalttätig, brutal und abstoßend. Er ist aber auch (einen Moment bitte, wo ist meine zweite Liste) brillant gedreht, lustig, skurril und in wilder Weise gnadenlos in seiner satirischen Sicht auf die amerikanische Konsumgesellschaft. Es hat nie jemand behauptet, dass Kunst dem guten Geschmack entsprechen müsse.“ (Roger Ebert)

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