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Fata Morgana (nur im Kino)
Land: Deutschland | Jahr: 1971 | ca. 74 Minuten | FSK: ab 12 Jahre
Regie: Werner Herzog, Drehbuch: Werner Herzog, Kamera: Jörg Schmidt-Reitwein, Produktion: Werner Herzog Darsteller: Wolfgang von Ungern-Sternberg, James William Gledhill, Eugen des Montagnes, Wolfgang Bächler, Lotte Eisner.
„Fata Morgana“ ist mit Sicherheit Herzogs ungewöhnlichstes Werk und Wegbereiter für viele der folgenden Herzog-Werke. Der Film ist in drei Abschnitte unterteilt: „Die Schöpfung“, „Das Paradies“ und „Das goldene Zeitalter“. Vordergründig wird die Schöpfungsgeschichte in kryptischer Form erzählt. Die legendäre Filmhistorikerin und Herzog-Mentorin Lotte Eisner spricht ihren spröden, aber seltsam einnehmenden Kommentar über den ersten Abschnitt. Als Text dient die Schöpfungsgeschichte aus einem mythischen Buch der Maya. Neben wundervollen Naturaufnahmen sind es vor allem Menschen, die Herzog interessieren. Menschen fern des westlichen Zivilisationsempfindens. Schon der Einstieg vermittelt exemplarisch, was den Betrachter erwartet. Herzog beobachtet auf dem (ehemaligen) Flughafen München-Riem landende Flugzeuge. Nichts besonderes eigentlich. Aber durch die Stilisierung der Farben, die extreme Kontraste in grün, blau und rot hervorrufen, entwickelt das Bild etwas von einem beweglichen Gemälde.
„Fata Morgana“ bietet keine Geschichte. Nicht einmal einen Ansatz dessen. Der Film wandelt irgendwo zwischen Dokumentation, Collage, Essay, Fieberfantasie und Fiktion. Zwischen Hoffnung, Melancholie und Tristesse. Unter all dem Verfallenden und Hoffnungslosen keimt immer ein Fünkchen Zukunftsglaube auf.
"Fata Morgana" ist ein visuelles Erlebnis über Kreation und Transformation. Herzog verbindet faszinierende Landschaftsaufnahmen der afrikanischen Wüste mit halluzinativen Szenen und poetischen Bildern. Seine Mentorin Lotte Eisner liest aus einer guatemaltekischen Erschaffungssaga. Unterlegt ist die visionäre Collage mit Musik von Johnny Cash und Leonard Cohen.
Fazit: „Fata Morgana“ ist mit Sicherheit Herzogs ungewöhnlichstes Werk. Dass dieses Projekt überhaupt möglich war, verdankt der Filmemacher übrigens der eigenwilligen Auslegung seiner Ideale. „Ich dachte, ich habe ein Naturrecht auf eine Kamera“, so Herzog. Er klaute schlicht eine Arriflex 35 aus dem Deutschen Filminstitut in München aus einem offenen Schrank... und nutzte das „enteignete“ Gerät noch für neun weitere Filme...
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