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Ladybitch (im Kino)

Land: Deutschland | Jahr: 2022 | ca. 97 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Regie: Paula Knüpling, Marina Prados

Die junge und unerfahrene Schauspielerin Ela (Celine Meral) aus Berlin erhält ihre erste Hauptrolle als „Lulu“ in der neuen Theaterproduktion des bedeutenden Regisseurs Franz Kramer (Christoph Gawenda). Das Projekt ist eine große Chance für Ela, und der Leistungsdruck unter den anderen bekannten Schauspieler:innen ist enorm. Kramer verkauft das Stück als feministisches Stück, auch wenn das Team überwiegend aus Männern besteht. Bald schon gehen Ela und ihre weibliche Perspektive auf die Rolle verloren. Die Situation spitzt sich zu, als sie von Kramer sexuell belästigt wird. Ela versucht, sich zu wehren, Grenzen zu ziehen und gleichzeitig „Lulu“ als selbstbewusste Figur aufzubauen. Das wird aber nur möglich sein, wenn sie die gleichen Schritte der Selbstermächtigung auch in ihrem wirklichen Leben geht.

Regiekommentar:

"Unser autobiografisches Regiedebüt versucht, ein Licht auf die Grauzonen des Missbrauchs zu werfen, die oft übersehen werden, aber nicht weniger schmerzhaft oder zerstörerisch sind. Wir sind in der Theater- und Filmbranche aufgewachsen und haben dort unser Selbstverständnis entwickelt. Beide haben wir im Laufe der Jahre verschiedene Formen des persönlichen und systembedingten Missbrauchs erlebt. Im Jahr 2021 fand Marina die Kraft, mit ihrem Missbrauchsfall an die Öffentlichkeit zu gehen, was der Auslöser für den Schreibprozess zu LADYBITCH war.

Wir wollten keine Geschichte von Gut gegen Böse erzählen. Um unsere Erfahrungen mit Missbrauch zu verstehen, wollten wir stereotype Charaktere aufbrechen und komplizierte Situationen schaffen. Gleichzeitig sollte eine klare Linie in Hinsicht auf Einverständnis gezogen werden. Außerdem wollten wir nicht, dass sich die Darstellung von LGBTQ ausschließlich um den Kampf der queeren Charaktere mit ihrer Identität drehen. Wir wollen sinnvolle, ehrliche und vielfältige Geschichten feiern. Vor allem ist es ein sicherer Raum, um zu reden, zu heilen und uns, die Überlebenden, zu stärken."

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