Film-Datenbank

Leander Haußmanns Stasikomödie (nur im Kino)

Land: Deutschland | Jahr: 2021 | ca. 114 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

R: Leander Haußmann, B: Leander Haußmann, P: Sebastian Werninger, Herman Weigel D: David Kross, Jörg Schüttauf, Antonia Bill, Deleila Piasko, Henry Hübchen, Matthias Mosbach, Christopher Nell, Karl Schaper, Eric Spiering, Margarita Broich, Tom Schilling, Detlev Buck, Steffi Kühnert, Uwe Dag Berlin, Bernd Stegemann, Robert Stadlober, Alexander Scheer, Karsten Speck

Nach »Sonnenallee« und »NVA« kommt nun der Abschluss von Leander Haußmanns DDR-Trilogie in die Kinos.

Kann man über die Stasi, die Spitzeltruppe und Geheimpolizei des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit, lachen? Ihr menschenverachtendes, auch mörderisches Treiben hatte schließlich für Angst und Schrecken in der Gesellschaft des sozialistischen Ostdeutschlands gesorgt und dafür, dass niemand seinen Nächsten über den Weg trauen konnte. Der Theaterregisseur und Filmemacher Leander Haußmann beweist mit dieser Persiflage, dass sich aus heutiger Distanz durchaus über die Stasi lachen lässt. Er hat sich ausbedungen, dass der vollständige Filmtitel „Leander Haußmanns Stasikomödie“ heißt, um klarzumachen, dass es sich um seinen persönlichen Blickwinkel handelt. Aus diesem heraus betrachtet, scheint im Ostberlin der 1980er Jahre „trotzdem die Sonne“, wie eine Texteinblendung verrät. Man kann dort wie der junge Ludger Fuchs (David Kross) für die Stasi die unangepasste Künstlerszene des Prenzlauer Bergs ausspionieren und dieser trotzdem leidenschaftlich angehören.

Spätestens seit Lubitschs Sein oder Nichtsein ist filmische Satire ein wohltuendes Gift: Es zersetzt jene Übermacht, die den Totalitarismus kennzeichnet. Für viele ausspionierte, von der Staatsmacht angeworbene Ex-Bürger der DDR mag der Spreewaldgurken-Humor des Filmregisseurs Leander Haußmann daher eine willkommene Entlastung darstellen.

Man soll sich über die mausgrauen Mitarbeiter aus Mielkes "MfS" ein letztes Mal nach Herzenslust mokieren. Auch die Beamten von "Horch und Guck" sind schließlich nur sprechgehemmte Menschen voller Hautunreinheiten gewesen. Sie horchten andere aus, gehorchten aber ihrerseits bloß dem Systemzwang.

"Die DDR - ein Witz": Eine Kritik von Hanns-Georg Rodek.

Jetzt Mitglied werden!

KINOWERKSTATT

Die Kinowerkstatt St. Ingbert ist eine nichtkommerzielle Spielstelle, die sehenswerte aktuelle sowie kulturell und filmgeschichtlich wichtige Filme zeigt.

KONTAKT

Pfarrgasse 49
D-66386 St. Ingbert

Tel: 06894 36821 (Büro)
Mobil: 0176 54461046
Fax: 06894 36880