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Hidden Figures — Unerkannte Heldinnen

Hidden Figures

Land: USA | Jahr: 2017 | ca. 127 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

R: Theodore Melfi, B: Alison Schroeder, Theodore Melfi, P: Peter Chernin, Donna Gigliotti, Theodore Melfi, Jenno Topping, Pharrell Williams, K: Mandy Walker, Sch: Peter Teschner M: Benjamin Wallfisch, Pharrell Williams, Hans Zimmer

Regisseur Theodore Melfi erzählt von den »Computern« der ersten Stunde: den schwarzen ­Mathematikerinnen, die am US-Raumfahrtprogramm mitgewirkt haben

Hier ist eine wahre Geschichte, die so lange darauf warten musste, erzählt zu werden. Es ist die Geschichte der drei afroamerikanischen Programmiererinnen Katherine Johnson (Taraji P. Henson), Dorothy Vaughn (Octavia Spencer) und Mary Jackson (Janelle Monáe) so lange ignoriert wurde. Eine retroaktive Wiedergutmachung für die Hidden Figures — Unerkannte Heldinnen.

Bedenkt man, dass die Geschichte erst im Jahr 2016 durch ein Sachbuch von Margot Lee Shetterley und diesen Film an die Öffentlichkeit geriet, so ist dieser Fakt allein schon eine Aussage über Auswirkungen weißer Geschichtsschreibung in den USA.

An dem Weltraumwettrennen der zwei Großmächte Sowjetunion und Vereinigte Staaten von Amerika, so schien es bisher, war nur eine Gruppe von Menschen beteiligt: weiße Männer. Doch im Hintergrund arbeiteten nicht nur viele Frauen als Mathematiker- und Programmiererinnen, die komplexe mathematische Formeln per Hand berechneten, sondern eben auch eine kleine Gruppe Afroamerikanerinnen. Doch diese blieben stets verborgen, nicht nur in der Geschichtsschreibung, sondern auch vor Ort, wo die NASA sie in ein eigenes Haus verwies, das weit ab von allen anderen lag. Die Existenz dieser Frauen wurde so an den Rand gedrängt, dass selbst die Schauspielerinnen, die sie spielten, anfänglich dachten, es handle sich hier um eine Fiktion, nicht um einen Tatsachenbericht. Doch Tatsache ist: Es gab sie – und ohne sie wären die Amerikaner nie auf dem Mond gelandet.

"Hidden Figures — Unerkannte Heldinnen ist ein sehr klarer, geradliniger Film. Er hat keine großen Ambitionen, er will einfach nur seine Geschichte endlich erzählen. Dabei ist der Ton hier von großer Bedeutung. Man hätte diese Geschichte in viel Drama und Gefühlen ersaufen lassen können, doch Dorothys, Katherines und Marys Geschichte ist viel weniger die eines Dramas, sondern die dreier Frauen, die sich trotzdem durchsetzen – mit viel Mut, Gefühl und Intelligenz. Und so ist auch der Film einer, der nie über die enormen Einschränkungen, die Demütigungen, die Gefahren hinwegspielt, sondern sie zeigt, wie sie sind. Aber er überkommt sie mit einem subtilen, warmen Humor, der den Protagonistinnen in jeder Lage ihre Würde und Menschlichkeit bewahrt..... Regisseur Theodore Melfi vermag hier eine Geschichte mit Liebe und Vorsicht zu erzählen, was Hidden Figures — Unerkannte Heldinnen zu einem herausragenden Film macht, der hier zufällig zur richtigen Zeit ins Kino kommt: Sein Umgang mit der Vergangenheit, der rassistischen Politik der USA, aber auch seine warme Menschlichkeit und sein Respekt, den er auf alle ProtagonistInnen erstreckt, sind das komplette Gegenbeispiel zum derzeitigen politischen Umgang mit Menschen in den USA.  (Beatrice Behn, kino-zeit.de)

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