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Elfriede Jelinek - Die Sprache von der Leine lassen (nur im Kino)
Land: Deutschland | Jahr: 2022 | ca. 96 Minuten | FSK: ab 12 Jahre
R: Claudia Müller. B: Claudia Müller. P: Martina Haubrich, Claudia Wohlgenannt. K: Christine A. Maier. Sch: Mechthild Barth. Ton: Johannes Schmelzer-Ziringer. Sprecher: Ilse Ritter, Sandra Hüller, Stefanie Reinsperger, Sophie Rois, Maren Kroymann, Martin Wuttke
Zum allerersten Mal wird hier in einem Kinofilm die Geschichte von Leben und Werk der unvergleichlichen Elfriede Jelinek erzählt, der ersten österreichischen Schriftstellerin, die mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Zunächst begann Claudia Müller, aus Respekt vor Jelineks genereller Verweigerung von Interviews, nur mit Archivmaterial zu arbeiten.
Die Porträtierte scheint gespürt zu haben, mit wieviel Zuneigung und Achtsamkeit die Regisseurin ans Werk ging.
Sie gewährte ein aktuelles Gespräch und einen kleinen Dreh. Zu entdecken ist eine entspannte, selbstreflektierte und manchmal auch ironische Frau, die sehr offen über ihr Schreiben und ihr Leben spricht.
Auf Jelineks musikalischen Sprachfluss antwortet der Film mit einem Fluss der Bilder, einem Puzzle von Versatzstücken, Widersprüchen, Zitaten und ganz vielen älteren Interviews, aus denen sich nach und nach ein intimes, feinfühliges und differenziertes Bild herausschält, das Platz lässt für eigene Assoziationen und Lebenserinnerungen des Zuschauers.
Und doch ist vieles schon da, was ihr Werk ausmacht. Etwa die Verbindung von politischen Anliegen mit spielerischen Mitteln. Autonom soll ihre literarische Sprache sein, nicht geknechtet von dem Anliegen, das hinter ihr steht. Oder wie es der Filmtitel so poetisch formuliert: „von der Leine“ gelassen. So erhalten die Wörter ihre Freiheit zurück, setzen sich neu zusammen und lassen indirekt das Gemeinte durchscheinen, ohne unmittelbar darauf zu verweisen. „Einen musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen“ nannte das Nobelpreiskomitee das Verfahren, das Jelinek 2004 als erster Österreicherin die höchste Auszeichnung für Schreibende verlieh.
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