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Der Geschmack der kleinen Dinge (nur im Kino)

Umami

Land: Japan/Frankreich | Jahr: 2022 | ca. 105 Minuten | FSK: ab 6 Jahre

R: Slony Sow, B: Slony Sow, P: Lucas Oliver-Frost, Slony Sow. K: Denis Louis. Sch: Slony Sow M: Frederic Holyszewski mit Gérard Depardieu Kyozo Nagatsuka, Pierre Richard, Rod Paradot, Sandrine Bonnaire, Eriko Takeda.

Sauer und salzig, bitter und süß: Das sind die vier Geschmacksrichtungen, die unser Gaumen nach allgemeinem Verständnis zu unterscheiden vermag. Doch da gibt es noch eine fünfte, derer sich hierzulande viele Menschen gar nicht bewusst sind und die etwa in Sojasauce, Tomaten oder grünem Tee vorkommt: Im Japanischen wird sie „umami“ genannt und auf unserer Zunge oft durch Glutamat ausgelöst. „Umami“ lautet nun auch der französische Originaltitel des zweite Kinofilms von Slony Sow, der diese geheimnisvolle Geschmacksrichtung darin intensiv beleuchtet.

In der harmlosen, aber durchaus kurzweiligen Wohlfühlgeschichte geht es um den berühmtesten Sternekoch Frankreichs Gabriel Carvin, gespielt von Gérard Depardieu, der in den Gemäuern einer alten Klosteranlage das Nobelrestaurant „Monsieur Quelqu’un“ leitet und sich freuen darf: Sein Restaurant erhält endlich den prestigeträchtigen dritten Stern. Das hinterlässt allerdings bei ihm einen schalen Beigeschmack, denn bei all den kulinarischen Kunststücken ist seine Familie zu kurz gekommen. Dazu kommt, dass der dritte Stern ausgerechnet von dem Restaurant-Kritiker vergeben wird, mit dem ihn seine Frau betrügt.

Nach einem Herzinfarkt muss er sich genau überlegen, was er mit seiner restlichen Zeit noch anfangen will und so nimmt der korpulente Küchenprofi sein Leben endlich in die Hand: Gabriel beschließt, eine letzte Reise nach Fernost zu wagen. Dort will er den japanischen Koch Tetsuichi Morira (Kyozo Nagatsuka) wiedersehen, der ihn bereits 1978 bei einem Wettbewerb auf den zweiten Platz verwiesen und die Jury mit seinen Umami-Künsten begeistert hatte.

Zwar bilden Gabriels kulinarische Reise nach Japan und seine eifrigen Umami-Recherchen den erzählerischen Rahmen der Geschichte, doch am Ende ist „Der Geschmack der kleinen Dinge“ vor allem ein Film über das Altern und die wenige Zeit, die einem für die wirklich wichtigen Dinge bleibt, wenn man sich sein ganzes Leben lang nur in die Arbeit gestürzt hat. Fazit: "Kurzweiliger Wohlfühlfilm, der verheißungsvoll beginnt und lange gut unterhält, auf der Zielgeraden aber sehr kitschig gerät." (Lars-Christian Daniels, nachdem er den Film bei den 39. Französischen Filmtagen Tübingen-Stuttgart gesehen hat)

"Umami" läuft in der japanisch/französischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln (=OmU)

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