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Ballade von der weißen Kuh (nur im Kino)

Ghasideyeh gave sefid

Land: Iran/Frankreich | Jahr: 2020 | ca. 105 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Regie, Drehbuch: Maryam Moghaddam, Behtash Sanaeeha. Darsteller: Maryam Moghaddam, Alireza Sani Far, Pouria Rahimi, Avin Poor Raoufi, Behtash Sanaeeha. Berlinale 2021 Wettbewerb. Filmverleih: Weltkino Filmverleih.

Das Drama "Ballade von der weißen Kuh" erzählt eindringlich von den Folgen eines Fehlurteils. Die Frau eines unschuldig zum Tode Verurteilten geht mutig ihren Weg und wirft die Frage nach der moralischen Schuld auf.

Der Film beginnt mit einem surreal anmutenden Tableau. In einem leeren Innenhof steht eine weiße Kuh, am Rand des Hofes sind schemenhafte, schwarze Gestalten. Vielleicht sind es Gefangene. Es ist ein eindringliches Bild, und es ist eine Metapher für einen unschuldig zum Tode Verurteilten. Der Filmtitel und das Bild beziehen sich auf eine Sure im Koran, die im Iran auch heute noch die Grundlage für weite Teile der Gesellschaft und der Rechtsprechung darstellt. Darin sind zum Beispiel Schuldzahlungen für körperliche Schäden genau festgelegt. Und aufgrund dieser Gesetze wurde Minas Ehemann Babak hingerichtet.
Minas Ehemann wurde unschuldig zum Tode verurteilt

Dann bekommt die Witwe unerwartet eine Vorladung, die sie nur in Begleitung eines Mannes wahrnehmen darf. Ihr Vater ist krank, also kommt der Bruder mit. "Vor vier Wochen hat sich ein wichtiger Zeuge im Fall Rashedi an die Polizeibehörde gewandt. Dadurch hat sich einiges geändert", sagt ein Beamter zu ihnen. "Die neuen Ermittlungen und das neue Geständnis des zweiten Zeugen zeigten, dass er in Wirklichkeit der Mörder war und nicht Ihr Mann. Jedenfalls ist uns da ein Irrtum unterlaufen und das tut uns sehr leid. Das Gericht übernimmt dafür die volle Verantwortung und zahlt Ihnen eine Entschädigung für einen erwachsenen Mann in Höhe von 275 Millionen Toman (ca. 1000 Euro). Uns ist klar, dass nichts den Bruder und Ehemann ersetzen kann. Aber sicher ist, dass es Gottes Wille war."

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