Film-Datenbank

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war (nur im Kino)

Land: Deutschland | Jahr: 2023 | ca. 116 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

R: Sonja Heiss. B: Sonja Heiss, Lars Hubrich. P: Maren Ade, Jonas Dornbach, Janine Jackowski. K: Manuel Dacosse. A: Erwin Prib. Mit Laura Tonke, Devid Striesow, Leslie Murphy, Arsseni Bultmann

Eine gelungene Verfilmung: Sonja Heiss hat Joachim Meyerhoffs autobiografischen Bestseller verfilmt. Joachim Meyerhoff verfilmen? - Eine Herausforderung, wenn man bedenkt, dass seine Bücher von der Fabulierlust dieses begnadeten Anekdotenerzählers und -ausschmückers leben. Was Joachim Meyerhoff aus seinem Leben zu erzählen hat, ist wirklich schräg! Die Verfilmung seines Bestsellers "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war" von Sonja Heiss macht Freude, nun auch im Film einzutauchen in Meyerhoffs liebenswert-skurril gezeichneten Mikrokosmos und herzlich zu lachen.
Sonja Heiss: "Die Leute lachen viel und sind berührt, es wird auch geweint"

»Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war« ist Bestandteil des autobiografischen Erzähl-Projektes, das der Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur Meyerhoff unter dem Titel »Alle Toten fliegen hoch« von 2007 bis 2009 zunächst am Wiener Burgtheater realisierte, bevor er es in einen Roman-Zyklus transformierte. Meyerhoff reflektiert darin sein eigenes Aufwachsen auf dem Gelände der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Schleswig-Hesterberg, die sein Vater als ärztlicher Direktor leitete. Untreue und Unglück, Trennungen und Abschiede sowie der ganz alltägliche Wahnsinn, den die Wohnsituation mit sich bringt, sind die Themen; verhandelt werden sie in drei Großkapiteln, die Kindheit, Teenager-Zeit und Erwachsenenalter überschrieben und in den 70er, 80er respektive 90er Jahren angesiedelt sind. Jede Menge Drama, könnte man meinen, da obendrein noch der Tod vorbeischaut. Stattdessen aber blickt man auf die Ereignisse wie durch dickes, dämpfendes Glas in ein Aquarium, darin aufgebaut eine Versuchsanordnung für ein Experiment, dessen Sinn sich nicht erschließt. Zumal die Figuren agieren, als hätten sie zu viel vom klinik-eigenen Beruhigungsmittel erwischt.

Der Grundton im Film ist komisch, aber tragische Untertöne schwingen immerzu mit. Etwa, wenn die lebensmüde Marlene eine Zeit lang bei den Meyerhoffs wohnt.

"Was hast du eigentlich, Marlene?"
"Ich hab versucht, mich umzubringen."
"Oh, echt? Und warum?"
"Weiß nicht. Deswegen bin ich ja hier."
"Und wie hast du das probiert?"
"Tabletten geschluckt."
"Wie viele denn?"
"40 oder so."
"Ja, das ist schon viel."
"Aber nicht genug."
"Ja, oder die falschen." Filmszene

Trailer

ganze Kritik auf kino-zeit.de

Joachim Meyerhoff, der Schauspieler des Jahres 2017 (Video 3 nach 9, 15 Min.)

Joachim Meyerhoff im literarischen Quartett

Jetzt Mitglied werden!

KINOWERKSTATT

Die Kinowerkstatt St. Ingbert ist eine nichtkommerzielle Spielstelle, die sehenswerte aktuelle sowie kulturell und filmgeschichtlich wichtige Filme zeigt.

KONTAKT

Pfarrgasse 49
D-66386 St. Ingbert

Tel: 06894 36821 (Büro)
Mobil: 0176 54461046
Fax: 06894 36880