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Papier, Stift, Kaffee und Zigarren ・ Der Dichter Johannes Kühn (jederzeit online)

- Zum Tode von Johannes Kühn -

Land: Saarland | Jahr: 2017 | ca. 28:49 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Regie: Gabi Heleen Bollinger. Kamera: Klaus Hennrich. Schnitt: Hansi Jüngling.

Seine Biografie liest sich wie ein Roman. Johannes Kühn, preisgekrönter Lyriker aus Hasborn im Saarland. Seine Gedichte sind in Spanisch, Französisch, in Italienisch zu lesen und auch in Polnisch, Tschechisch und Japanisch. 1934 als Sohn einer Bergmannsfamilie mit acht Kindern geboren, schreibt Johannes Kühn schon mit 14 Jahren Gedichte. Viermal die Woche bespricht er mit seinen Freunden und Herausgebern Irmgard und Benno Rech im Dorfgasthaus seine neuen Gedichte. 1989 stellt der Schriftsteller Ludwig Harig den Kontakt zum Carl-Hanser-Verlag in München her.

Selbst Peter Handke lebt nicht so ungewöhnlich wie Johannes Kühn, der Saarländer. Kühn, 84 Jahre alt, ist der große Unbekannte. Selbst viele Saarländer kennen ihn nicht, obwohl er nie woanders lebte. Dabei ist er der größte saarländische Dichter. Ausländer nennen Kühn in einem Atemzug mit Hölderlin (und tatsächlich bekam er 2004 den Hölderlin-Preis). Er ist Lyriker. Aber kein Heimatdichter – obwohl er in seiner Heimat verwurzelt ist wie kaum ein anderer. Das zeigt dieser einfühlsame Dokumentarfilm von Gabi Heleen Bollinger.

Bekannt wurde Kühn durch einen Freund: Ludwig Harig (1927-2018), der ihn Michael Krüger vom Hanser-Verlag vorstelle. Der verlegte 1989 den Band, der Kühn den internationalen Durchbruch brachte: „Ich Winkelgast“. Krüger und Jean-Pierre Lefebvre (geboren in Zweibrückens Partnerstadt Boulogne-sur-mer), der viele Verse ins Französische übersetzte, loben die Sprachgewalt Kühns. Kühn selbst ist dazu viel zu bescheiden. „Was soll ich als alter Mann ein rauschendes Leben führen wollen? Ich habe nicht das Geld dazu und die große Spannweite einer solchen Lebensform nie gehabt. So ist das zurückgezogene Leben ein Vorteil für das Dichten.“ Das zeigt sich in den Bildern vom Wald, dem Gartenhaus und dem Dorf (Kamera: Klaus Hennrich, Schnitt: Hansi Jüngling). Sie sind so poetisch wie die Verse von Johannes Kühn, die Gabi Heleen Bollinger als zartes Band über die Bilder legt.

Auskünfte. Autoren im Dialog: Johannes Kühn, (1974) Arnfried Astel (Audio 39 Min.) Johannes Kühn liest eigens für diese Sendung geschriebene Gedichte und spricht mit Arnfrid Astel. – Aufnahme 6. 8. 1974, Funkhaus Halberg.

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