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Fitzcarraldo (im Kino)

Land: Bundesrepublik Deutschland, Peru | Jahr: 1982 | ca. 158 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Regie Werner Herzog, Drehbuch: Werner Herzog, Produktion: Werner Herzog, Lucki Stipetic, Walter Saxer, Willi Segler. Musik: Popol Vuh. Kamera: Thomas Mauch. Schnitt: Beate Mainka-Jellinghaus.Mit Klaus Kinski, Claudia Cardinale, José Lewgoy, Miguel Ángel Fuentes

"Fitzcarraldo" von Werner Herzog ging als visuelles Meisterwerk in die Geschichte ein und zählt zweifelsfrei zu den Klassikern des deutschen Films. Dazu wurde das Werk von der internationalen Kritik gefeiert. Herzog gewann 1982 in Cannes den Regiepreis sowie den Deutschen Filmpreis in Silber.

Ein Film, der Berge versetzt. Das ist ein Projekt ganz nach dem Geschmack des Regie-Exzentrikers Werner Herzog. Wenn in einem Spielfilm ein Flussdampfer über einen Berg im Dschungel gezogen wird, muss die Tricktechnik ausgefeilt sein, damit dies realistisch in Szene gesetzt werden kann. Umso phantastischer wirkt alles, wenn es sich gar nicht um einen Spezialeffekt handelt – und stattdessen eine Schicksalsgemeinschaft aus über tausend Menschen eine Schneise in den Urwald schlägt, um das Unmögliche wahr zu machen.

Iquitos um 1900: Nach einem gescheiterten Eisenbahnprojekt plant Brian Sweeney Fitzgerald (Klaus Kinski), genannt Fitzcarraldo, bereits seinen nächsten Coup. Mitten im Urwald will er ein Opernhaus errichten.

Die Stärken des Films liegen wie immer bei Herzog auf der optischen Ebene. Er ist ein Regisseur, der über Bilder eine ganze Geschichte erzählen kann.

"Jeder Film muss ein Bild haben, an das sich jeder für immer erinnert", sagte Herzog einmal. Das Motiv, in dem Kinski mit wirrem Blick vor dem halb über den Berg geschleppten Schiff steht, ist eines dieser unauslöschlichen Momente.

Wenn man heute nach der Bedeutung Fitzcarraldos sucht, dann fällt einem deswegen zuerst die Besessenheit ein, mit der Herzog die Verwirklichung seiner Idee verfolgte. Ein gewisser historischer Kontext ist zudem nicht unwichtig: Der deutsche Film steckte damals in einer Krise, so die vorherrschende Meinung. Manche Filmkritiker wollten in Fitzcarraldo eine Metapher für dessen katastrophalen Zustand erkennen. Das Erscheinungsjahr 1982 ist zu allem Überfluss das Todesjahr Rainer Werner Fassbinders.

Zur Geschichte des deutschen Films findet in der Gebläsehalle im Weltkulturerbe Völklinger Hütte eine sehenswerte Ausstellung statt: Die Kinowerkstatt zeigt im Lauf dieser über ein Jahr dauernden Ausstellung Filme aus der deutschen Filmgeschichte.

Andrea Dittgen schrieb in der Rheinpfalz a, 7.11.2023:
„128 Jahre deutscher Film – wie soll man das in eine einzige Ausstellung packen? Es funktioniert! Weil in der riesigen Völklinger Hütte genug Platz ist für 128 Filme und 100 große Leinwände. Und weil das Konzept revolutionär ist: Man soll schauen, keine Texte lesen! […] Es ist die größte und beste Ausstellung zum deutschen Film, die es je gab.“

Eine Reise durch 128 Jahre deutsches Kino (Ausstellung WeltkulturerbeVölklingen)

 

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