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Paolo Conte – Via con me (im Kino)

Land: Italien | Jahr: 2020 | ca. 100 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

R: Giorgio Verdelli. B: Giorgio Verdelli. P: Silvia Fiorani, Nicola Giuliano, Francesca Cima. K: Federico Annicchiatico. Sch: Emiliano Portone, Matteo Bugliarello. M: Paolo Conte. V: Prokino. Mit: Paolo Conte, Roberto Benigni, Vinicio Capossela, Caterina Caselli, Francesco de Greori, Stefano Bollani, Giorgio Conte, Isabella Rosselini

Der italienische Liedermacher Paolo Conte ist in der Musikwelt nicht mehr wegzudenken. Nicht umsonst vergleicht ihn die New York Times mit anderen Größen wie Tom Waits oder Randy Newman. Angefangen hat er einst als Anwalt und Notar, ehe er Mitte der 1960er-Jahre begann, eigene Stücke zu komponieren und zu arrangieren, darunter auch Adriano Celentanos weltberühmten Song „Azzurro“. 1974 folgte sein erstes Soloalbum, sein großer Durchbruch gelang allerdings erst fünf Jahre später mit dem Album „Un gelato al limon“. „Via con me“, das 1981 auf dem Album „Paris Milonga“ erschien, wurde zu einem Klassiker des Jazzs. Der Filmemacher Giorgio Verdelli befasst sich in seinem Dokumentarfilm mit dem Werdegang von Paolo Conte und sprach mit Weggefährten wie Jane Birkin, Roberto Benigni und Isabella Rossellini. Auch der zurückgezogen lebende Musiker selbst kommt zu Wort.

Er sehe sich als eine Art Landschafts­maler, erklärt Paolo Conte zu Beginn des ihm gewidmeten Dokumentarfilms, dazu gibt es passende Aufnahmen aus dem Piemont, der Heimat des italienischen ­»Cantautore«, der in der Stadt Asti 1937 zur Welt kam. Conte-Fans – und an sie richtet sich dieser Film vielleicht in erster Linie – sind da schon völlig eingenommen, hat er doch alles, was er braucht: markante Sätze, von denen man nie sicher sie kann, wie tief die Ironie doch geht, die virile Präsenz des inzwischen 84-jährigen Mannes mit der Zigaretten- und Espressostimme und dazu jede Menge Italien.

Mithilfe vieler prominenter Zeitzeugen, von Roberto Benigni über Isabella Rosselini und Jane Birkin bis hin zum französischen Regisseur Patrice Leconte, versucht er dem auf die Spur zu kommen, was Conte als Komponisten, als Dichter, als Sänger und als Performer so einmalig macht.

Wie nebenbei gelingt es Verdelli, die wichtigsten Stationen von Contes Karriere zu erwähnen, seine Geburt in einer Juristenfamilie, die Anfänge in einer Band mit dem eigenen Bruder. Lange ist er zweigleisig gefahren – er arbeitete einerseits als Rechtsanwalt, ein Beruf, den er nach eigener Aussage sehr gern ausübte, und andererseits als Songschreiber.

Es finden sich tolle Fundstücke italienischer Fernsehunterhaltung darunter, aber vor allem erstaunt, wie sehr Conte über die langen Jahrzehnte sich selbst treu geblieben ist. Noch als 84-Jähriger strahlt er dieselbe eigensinnige Energie und dasselbe vom Jazz inspirierte musikalische Engagement aus wie damals in den 70ern. It's wonderful.

 

 

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