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Perfect Days (im Kino)

Land: Japan | Jahr: 2023 | ca. 123 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

R: Wim Wenders. B: Wim Wenders. P: Wim Wenders, Takuma Takasaki. K: Franz Lustig. Sch: Toni Froschhammer. A: Towako Kuwajima. D: Kôji Yakusho, Arisa Nakano, Tokio Emoto, Aoi Yamada, Yumi Aso, Sayuri Ishikawa, Tomokazu Miura, Min Tanaka.V: DCM

"Wim Wenders bester Spielfilm seit gut drei Jahrzehnten – vielleicht ja auch deshalb, weil er sich diesmal so nah an der dokumentarischen Form bewegt." (filmstarts.de)

Wie einen Stummfilm inszeniert Wim Wenders die ersten Minuten seines Spielfilms „Perfect Days“, beobachtet dabei minutiös den Tag seiner Hauptfigur Hirayama. »The Tokyo Toilet« steht dann auch auf dem taubenblauen Overall, in den Hirayama (Kôji Yakusho) allmorgendlich schlüpft, um zur Arbeit zu fahren. Er beginnt sein Tagwerk als Reiniger öffentlicher Toiletten im Ortsteil Shibuya in Tokio:: Aufstehen, Zähne putzen, zur Arbeit fahren, die (aus deutscher Perspektiv erstaunlich reinlichen) öffentlichen Toiletten in Tokyo putzen, im Park Mittagessen, mit einer alten Kamera immer wieder Fotos scheinbar banaler Dinge schießen, sich nach der Arbeit in der Badeanstalt waschen, abends Ramen-Nudelsuppe essen, dabei ein bisschen Baseball schauen, im Bett noch etwas lesen, schlafen und dann geht das Ganze wieder von vorne los. Während des ersten Tages, den man mit diesem Mann verbringt, der Mitte 60 ist, aber viel jugendlicher wirkt, sagt Hirayama kaum ein Wort. Er ist nicht unfreundlich, aber wenn es nichts zu sagen gibt, dann sagt er auch nichts.

Dass diese Passage fast genauso in einem Dokumentarfilm auftauchen könnte, ist kein Zufall. Der ursprüngliche Ausgangspunkt des Projekts war schließlich eine Anfrage der Verantwortlichen von The Tokyo Toilet, die Wim Wenders baten, eine kurze Dokumentation über eine Reihe neuer Toilettenhäuschen zu drehen.

Für "Perfect Days" kehrte Wim Wenders nach vielen Jahren erneut nach Japan zurück. Da ist seine tiefe Liebe zu Japan zu spüren, das er seit vielen Jahren kennt, zum japanischen Kino und vor allem seine Verehrung für Ozu, über den er 1985 den Dokumentarfilm Tokyo-Ga drehte. "Wenders Zuneigung zum japanischen Kino ist gegenseitig: »Perfect Days« wird nun als Japans Beitrag ins Rennen um den Auslands-Oscar geschickt. Gegen Ende des Films singt jemand nochmal »House of the Rising Sun«. Ganz zart und zurückgenommen in einer Bar, und auf Japanisch. Es treibt einem die Tränen in die Augen, so melancholisch schön ist das." (Thomas Abeltshauser, epdfilm)

Wir haben „Perfect Days“ beim Cannes Filmfestival 2023 gesehen, wo er in den offiziellen Wettbewerb eingeladen wurde.

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