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Madame Sidonie in Japan (OmU) (nur im Kino)
- Sidonie au Japon -
Land: Frankreich/ Schweiz/ Deutschland/ Japan | Jahr: 2123 | ca. 95 Minuten | FSK: ab 12 Jahre
Regie: Élise Girard. Drehbuch: Élise Girard, Maud Ameline, Sophie Fillières. Kamera: Céline Bozon. Darsteller: Isabelle Huppert, August Diehl, Tsuyoshi Ihara. Musik: Gérard Massini. Schnitt: Thomas Glaser. Filmverleih: Majestic Filmverleih Paramount Pictures Germany
Sidonie Perceval (Isabelle Huppert) ist Schriftstellerin und wird zu einer sechstägigen Lesereise nach Japan eingeladen. Regisseurin Élise Girard, die das feinsinnige Drehbuch zusammen mit Maud Ameline und Sophie Fillières geschrieben hat, unterläuft die Publikumserwartungen: Denn als Sidonie in der Millionenstadt Ōsaka landet, wird sie dort nicht mit urbaner Hektik konfrontiert, sondern erlebt ein verblüffend ruhig und friedlich anmutendes Land. Man erfährt in wunderschönen Bildern sehr viel über die japanische Kultur und die Philosophie der Japaner, in der z. B. Geister eine große Rolle spielen. So taucht Antoine (August Diehl) auf. Genauer gesagt: sein Geist. Denn Antoine, Sidonies Gatte, starb vor etlichen Jahren bei einem Autounfall, bei dem auch Sidonie im Wagen saß, aber keine (körperlichen) Verletzungen davontrug. Die Interaktionen zwischen der Heldin und dem Verstorbenen entwickeln rasch etwas Spielerisches. Eine kindliche Freude an der Möglichkeit, sich nach all der Zeit überraschenderweise noch einmal begegnen zu können und betont albernen Schabernack zu treiben (da nur Sidonie Antoine sehen kann), verleiht dem Film eine Leichtigkeit, die dennoch der Melancholie den nötigen Platz lässt.
Der Verleger Kenzo (Tsuyoshi Ihara) hat die Schriftstellerin anlässlich der Wiederveröffentlichung ihres Debütromans eingeladen. Sie soll ein paar Interviews geben; zudem will er ihr Schreine und Tempel in Kyoto zeigen. Zu einer wiederkehrenden Situation wird die gemeinsame Fahrt auf dem Rücksitz eines Wagens, bei der ein Chauffeur die beiden von A nach B befördert. Zuweilen wird dabei nur wenig gesprochen – doch das Knistern zwischen Sidonie und Kenzo erfüllt unbestreitbar den Raum; ihre Hände scheinen einander berühren zu wollen, werden allerdings höflich zurückgehalten.
Regisseurin Élise Girard geht es bei der Darstellung des titelgebenden Schauplatzes nicht um eine dokumentarisch wirkende Landeserkundung. Vielmehr befasst sie sich mit einem individuellen Gefühl, das sie selbst empfand, als sie sich 2013 im Rahmen einer Pressereise zu ihrem ersten Kinofilm "Belleville-Tokyo" (der trotz des Titels komplett in Frankreich spielt) in Japan aufhielt.
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