Nachdem der russische Generalstabschef Gerassimow alle Warnungen über die bevorstehende ukrainische Kursk-Invasion ignoriert und Putin dann sogar öffentlich darüber belogen hat, sie sei zurückgeschlagen worden, wurde ihm das Kommando über die Abwehr-Operation in Kursk entzogen. Putin übertrug es an seinen Geheimstchef Bortnikow.
Aber was wäre, wenn der springende Punkt gar nicht die demonstrierte OPSEC-Überlegenheit der Ukrainer oder die angebliche Ignoranz Gerassimows ist?
Was, wenn eigentlich alles noch viel schlimmer für Russland ist und Gerassimow im Grunde gar keine reale Chance hatte, dem Vorstoß der Ukrainer zuvorzukommen? Mehr noch: Dass die Chancen der Russen, ähnliche Angriffe zu vereiteln und abzuwehren, in Zukunft immer stärker abnehmen werden - dank einer perfekten Strategie, deren Hintergründe hier ausführlich erklärt werden.

Mark Reicher: "Heute werde ich nämlich den  russischen Generalstabschef Gerassimow in Schutz nehmen müssen. Im ersten Teil meiner Kursk-Reihe habe ich ja  hervorgehoben, dass einer der größten Erfolge der Ukrainer im Rahmen dieses Feldzugs schon allein  darin besteht, dass sie eine derart große und gut vorbereitete Operation so gut geheim halten  konnten, womit sie das bisher geltende Paradigma des absolut „transparenten Schlachtfelds“ aufgrund  der allgegenwärtigen Aufklärungsdrohnen überwunden und somit die seit 2 Jahren herrschende Pattsituation endlich aufgebrochen hätten. Außerdem habe ich dort auch erwähnt,  dass Gerassimow ja vorgeworfen wird, alle Warnungen seines Geheimdienstes vor dem  ukrainischen Angriff und alle Anzeichen des Zusammenzugs feindlicher Truppen bei  Sumy in den Wind geschlagen zu haben.
11. August 2024: Putin ersetzt Gerasimow  durch FSB-Chef Bortnikow bei Kursk-Operation: Wladimir Putin hat entschieden,  dass die Operation zur Vertreibung der Ukrainer aus der Region Kursk nicht  von Generalstabschef Waleri Gerassimow, sondern von FSB- Chef Alexander Bortnikow, auch  bekannt als "Putins Nachfolger", geleitet wird.