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Nosferatu – Das Phantom der Nacht (nur im Kino)
Land: Deutschland, Frankreich | Jahr: 1979 | ca. 107 Minuten | FSK: ab 16 Jahre
Regie: Werner Herzog,. Drehbuch: Werner Herzog. Produktion: Werner Herzog. Musik: Popol Vuh, Florian Fricke, Charles Gounod, Richard Wagner. Kamera: Jörg Schmidt-Reitwein. Schnitt: Beate Mainka-Jellinghaus. Besetzung: Klaus Kinski: Graf Dracula, Isabelle Adjani: Lucy Harker, Bruno Ganz: Jonathan Harker, Roland Topor: Renfield, Walter Ladengast: Dr. van Helsing, u.a.
"Als sich Werner Herzog an die Umsetzung von „Nosferatu – Das Phantom der Nacht“ machte, hatte er klare Vorstellungen von seiner Neuversion, die keine Eins-zu-Eins-Kopie des Murnau-Klassikers, sondern im Kern völlig eigenständig sein sollte. So zitiert Herzog in der zweiten Zusammenarbeit mit seinem Alter Ego Klaus Kinski Murnau in einigen Passagen sehr präszise, gibt seinem Vampir Nosferatu aber einen eigenen Grundton. Mit seinem pessimistischen Ende distanziert er sich merklich von Murnau und Stoker. Zudem tritt das Pestmotiv bei Herzog stärker in den Vordergrund. Graf Dracula ist in diesem Fall keine reine Bestie, sondern eine tieftraurige Figur, die daran leidet, nicht sterben zu können. „Der Tod ist nicht alles. Es gibt Schlimmeres“, sagt Kinski an einer Stelle. Das Leben ist gemeint. Denn „sterben ist grausam für den Ahnungslosen“. Die Unfähigkeit, Liebe zu empfinden, bereitet Dracula unsäglichen Schmerz." (Carsten Baumgardt, filmstarts.de)
Zwei Filme, die in der direkten Nachfolge des Originals von Friedrich Wilhelm Murnaus Nosferatu-Film stehen, verdienen eine besondere Erwähnung. Das ist zum einen "Nosferatu - Das Phantom der Nacht", das Remake von Werner Herzog, der in Klaus Kinski einen würdigen Nachfolger für den ersten Nosferatu-Darsteller Max Schreck fand, und zum anderen „Shadow Of The Vampire“ von Elias Merhige, mit William Dafoe als Blutsauger. Die Herzog-Version ist, obwohl sie sich sehr nahe an den Inhalt des Originals hält, doch in ihrer Eigenständigkeit zu würdigen. Allein der Unterschied in der Wirkung, die aus dem Farbfilm mit synchroner Tonspur resultiert und der Herzog’schen Bildsprache sind hier die entscheidenden Faktoren. Wie bereits erwähnt, gab es in der Filmlandschaft Deutschlands eine krasse Unterbrechung, die nicht nur politischer Art war, sondern gerade auch ästhetischer Natur. Das Remake von Herzog entstand unter anderem aus dem Impuls heraus, an die verloren gegangene deutsche Filmtradition zu erinnern. Dieser Akt des Erinnerns sollte den in der Krise steckenden deutschen Film an seine Wurzeln mahnen und stellt selbst einen Versuch dar, die Ästhetik Murnaus zu reproduzieren und zu reaktivieren.
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