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Der Untertan (nur im Kino)
Land: DDR | Jahr: 1951 | ca. 104 Minuten | FSK: ab 12 Jahre
Regie: Wolfgang Staudte. Drehbuch: Wolfgang Staudte, Fritz Staudte, Heinrich Mann. Kamera: Robert Baberske. Mit Werner Peters, Paul Esser, Renate Fischer, Ernst Legal, Raimund Schelcher. Musik: Horst Hanns Sieber. Schnitt: Johanna Rosinski.
Eine gelungene Satire nach Heinrich Manns Roman über den kleinbürgerlichen Aufsteiger Diederich Heßling im wilhelminischen Deutschland. Er hat gelernt, nach oben zu buckeln und nach unten zu treten. Er knüpft Beziehungen zu einflussreichen Leuten, die ihm nützen können, für seinen geschäftlichen Erfolg.
Ein erschütternd akkurater Blick tief in die Abgründe der deutschen Seele: „Der Untertan“ ist eine abartig komische, kompromisslose Satire über Politik, Kriegstreiberei, Duckmäusertum und Machtgier.
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Heinrich Mann* feierte 1951 ihre Weltpremiere in der damaligen DDR. In West-Deutschland wurde unterdessen ein Aufführungsverbot erteilt. Erst 1957 erhielt der Film nach der Kürzung von über zwölf Minuten eine FSK-Freigabe und wurde zum regulären Kinoeinsatz zugelassen.
Allerdings wurde dieser stark gestutzten Filmfassung obendrein eine sinnentstellende Texttafel vorangestellt, die behauptete, „Der Untertan“ zeige bloß einen Einzelfall. Dabei dreht sich die Satire um das komplette Gegenteil: Mit unerbittlicher Schärfe persiflieren Regisseur/Autor Wolfgang Staudte und Drehbuchautor Fritz Staudte den hiesigen, erschreckenden Drang, nach oben zu buckeln, nach unten zu treten und eigene Unsicherheiten durch Machtgier sowie Hass zu kompensieren.
Die zeitgenössische westdeutsche Filmpresse konnte mit diesem erbarmungslosen Spiegel, der der Gesellschaft vorgehalten wurde, recht wenig anfangen. Beispielsweise schimpfte (ironischerweise) Der Spiegel, dem Film ginge es lediglich darum, „Stimmung gegen Deutschland“ zu machen.
Am Mittwoch, 22. Januar, 2025, um 19:30 Uhr, fand in der Stadtbücherei St. Ingbert eine zweisprachige Lesung aus Heinrich Manns Roman „Der Untertan“ statt. Es lasen Birgit Giokas (Parnass Theater Saarbrücken) und Alphonse Walter (Lothringer Theater). Der Eintritt ist frei. Info
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Die Kinowerkstatt St. Ingbert ist eine nichtkommerzielle Spielstelle, die sehenswerte aktuelle sowie kulturell und filmgeschichtlich wichtige Filme zeigt.
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