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Chabrol: Masken
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Land: Frankreich | Jahr: 1986 | ca. 105 Minuten | FSK: ab 12 Jahre
Regie: Claude Chabrol. Drehbuch: Claude Chabrol, Odile Barski. Kamera: Jean Rabier. Mit Philippe Noiret, Monique Chaumette, Robin Renucci, Bernadette Lafont, Anne Brochet. Musik: Matthieu Chabrol. Schnitt: Monique Fardoulis
In der Öffentlichkeit ist der Fernseh-Moderator Christian Legagneur (Philippe Noiret) ein Star der Szene, der mit seinem deutlich präsentierten Gutmenschentum die Show „Glück für alle“ in den Quoten-Himmel treibt. Privat allerdings residiert dieser schräge Charakter in einem luxuriösen Universum mit zwielichtigen Dienstboten einem egozentrischen Herrscher gleich. Der Journalist Roland Wolf (Robin Renucci), der Legagneur anlässlich seiner Recherchen zur Biographie des Moderators besucht, betritt damit eine skurrile Szenerie von Protagonisten, die offensichtlich alle in heimliche Umtriebe verstrickt sind. Im Trubel der Ereignisse wird deutlich, dass Legagneur offensichtlich gehörig Dreck am Stecken hat …
Rasant wie humoristisch angelegt stellt Masken eine kühl kalkulierte Abrechnung mit den doppelbödigen Inszenierungen der Unterhaltungsmaschinerie dar, die innerhalb des Zeitgeistes der 1980er Jahre ein Massenpublikum vor den Mattscheiben versammelten. Mit trügerischer Leichtigkeit erscheint hier der aalglatte Moderator – ganz hervorragend von Philippe Noiret verkörpert – als Heilsverkünder für das späte Glück von älteren Herrschaften, die sich ebenso bereitwillig wie die Zuschauer für die erfolgreiche Fernsehquote funktionalisieren lassen. Claude Chabrol entlarvt dabei den vermeintlichen Showmaster-Saubermann als gerissenes Aas, doch das ist nicht die einzige Maske, die letztlich fallen wird. Im Hinblick auf das potenzierte Aufkommen derartiger Fernsehunterhaltung in den letzten beiden Jahrzehnten vor allem im Bereich der Reality-Shows erscheint Masken mit seiner ausgeklügelten Krimi-Struktur heute so aktuell wie damals, denn die ungebrochen wirkungsvollen Strategien dieser Form der öffentlichen Inszenierung von Intimitäten finden offensichtlich nach wie vor massenhaften Anklang.
Rasant wie humoristisch angelegt stellt Masken eine kühl kalkulierte Abrechnung mit den doppelbödigen Inszenierungen der Unterhaltungsmaschinerie dar, die innerhalb des Zeitgeistes der 1980er Jahre ein Massenpublikum vor den Mattscheiben versammelten. Mit trügerischer Leichtigkeit erscheint hier der aalglatte Moderator – ganz hervorragend von Philippe Noiret verkörpert – als Heilsverkünder für das späte Glück von älteren Herrschaften, die sich ebenso bereitwillig wie die Zuschauer für die erfolgreiche Fernsehquote funktionalisieren lassen. Claude Chabrol entlarvt dabei den vermeintlichen Showmaster-Saubermann als gerissenes Aas, doch das ist nicht die einzige Maske, die letztlich fallen wird. Im Hinblick auf das potenzierte Aufkommen derartiger Fernsehunterhaltung in den letzten beiden Jahrzehnten vor allem im Bereich der Reality-Shows erscheint Masken mit seiner ausgeklügelten Krimi-Struktur heute so aktuell wie damals, denn die ungebrochen wirkungsvollen Strategien dieser Form der öffentlichen Inszenierung von Intimitäten finden offensichtlich nach wie vor massenhaften Anklang.
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