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Frauke hat gesagt...

Land: Deutschland | Jahr: 2011 | ca. 19:27 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Regie: Tom Wagner & Evelyn Müller. Darsteller: Joachim Lünenschloß, Bettina Koch, Anka Graczyk, Peter Lünenschloß. Musik: Gurdonak, Peter Rudenko, SR 2020

Uraufführung

"Frauke hat gesagt" .. oder "Die Fortbildung"

Uaufgeführt wurde der Film „Frauke hat gesagt…oder Die Fortbildung“ im Jahre 2013. Am 15. November + Samstag, 16. November. Die Regisseure und Darsteller waren anwesend.
 
Heribert, 50, verheiratet, zwei Kinder, Angestellter und Besitzer eines Eigenheims leidet unter dem Gefühl, dass in seinem Leben etwas Entscheidendes fehlt. In der Hoffnung, sein wahres Selbst und den Schlüssel zum Glück zu finden, nimmt er an einem Seminar teil. Und tatsächlich, drei Tage Fortbildung bei Frauke - und Heribert ist gerettet. Unerreichbar für alles und jeden blickt er einer glücklichen Zukunft entgegen. Ausgerüstet mit der Fähigkeit, die Realität als das Produkt seiner eigenen Phantasie anzusehen, gelingt es ihm, sich von seiner selbst geschaffenen Wirklichkeit unabhängig zu machen. Die Sorgen des Alltags verblassen unter Anwendung der neu erlernten Kunstfertigkeit. Auf dem Nachhauseweg erprobt Heribert deren Tauglichkeit. Die Welt kann ihm nichts anhaben, Prostitution, Mord, nichts vermag ihn zu erreichen, nicht einmal das Blaulicht und die Sirene des Polizeiwagens, der sich an seine Fersen heftet. Kurt, ein alter Hase, und Babs, die Anfängerin, stoppen den unbeeindruckten und reaktionslosen Heribert. Der nimmt sein Schicksal in die Hand, wie Frauke es ihn gelehrt hat. Doch ahnt er nicht zu welchem Preis...

Im Anschluß präsentierte Tom Wagner den Western "True Grit"!

Frauke und der Western

"Ein Film über einen Antihelden, der glaubt, er könne seine Entfremdung überwinden, indem er nur umso verbissener an den Lügen der Moderne festhält und ein Film über einen furchtlosen, versoffenen, alten Mann, der an sich selber glaubt und nur seinen eigenen Regeln folgt - größer könnte der Kontrast des Abends nicht sein. Je stärker wir eingebunden sind in eine scheinbar irrsinnige gesellschaftliche und globalisierte Ordnung, umso wichtiger ist es, von jenen Konflikten zu erzählen, die an der Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation stattfinden und jenen Figuren, die der gesellschaftlichen Ordnung, die sich durch Lüge, Korruption und Feigheit auszeichnet, individuelle Freiheit und Selbstbestimmung gegenüberstellen. Das Handeln des Westernhelden wird bestimmt von Mut, Entschlossenheit und individueller Würde, während der Antiheld Heribert nur noch Illusionen folgt und dafür einen hohen Preis zahlt.
 
Bezeichnend für den Verfall der Moderne ist auch die Neuverfilmung von „True Grit“ durch die Coen- Brüder. Dem Hauptdarsteller, Jeff Bridges, gelingt es nicht, die innere Bewegung der Figur nachzuvollziehen, die den Menschen hinter dem harten Kerl erkennen läßt. Die Coen Verfilmung bleibt daher seelenlos und ebenso sinnlos wie alle anderen Coen-Filme, während das Original von 1969 es schafft, eine zarte Liebesgeschichte zu erzählen." (Thomas Wagner)

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