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Sicko

Land: USA | Jahr: 2007 | ca. 116 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Regie: Michael Moore - Darsteller: Dokumentation - Start: 11.10.2007

Michael Moores neuer Film „SiCKO“ zeigt die brutale Realität des US-Gesundheitssystems. „SiCKO“ ist eine beißende Anklage der Gesundheitspolitik in den USA. Im reichsten Land der Welt können sich fast 50 Millionen Menschen keine Krankenversicherung leisten.

SICKO ist ein beklemmender Trip in eine Welt, wo Krankenhäuser nicht zahlungsfähige Patienten auf die Straße setzen, wo sich Menschen für Arztrechnungen heillos verschulden und profitorientierte Versicherungen lebensrettende Operationen verweigern. Die Dokumentation rüttelt aber nicht nur mit bewegenden Schicksalen auf, sondern überzeugt auch durch den Michael Moore-typischen sarkastischen Witz.

Nach einer Studie des Institute of Medicine sterben in den USA jährlich rund 18.000 Menschen, weil sie keine Krankenversicherung haben.
Diesmal steht kein personifizierter Feind wie Charlton Heston in „Bowling For Columbine“ oder George Walker Bush in „Fahrenheit 9/11“ als Gegner in der Ringecke, sondern eine Industrie als Ganzes: Die Pharmaindustrie, die Krankenhausunternehmen und die Versicherer. Moore prangert das Grundübel der Privatisierung eines Grundrechts an. Die Konzerne sind, wie in der Privatwirtschaft üblich, nur auf Profite aus. Um diese zu erlangen, gehen sie buchstäblich über Leichen, was Moore anhand von vielen Einzelschicksalen dokumentiert. Auf seiner Website startete er einen Aufruf, ihm Geschichten zu schicken, in denen Versicherte von den Konzernen abgezockt wurden. "Über meine Webseite haben mir die Leute ihre Horror-Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem geschildert", berichtet Moore. "Über 25.000 Mails in der ersten Woche. Von Menschen, die Angehörige verloren haben, weil sie nicht versichert waren oder solchen, die trotz Versicherung sterben mussten."

Er lässt (ausgestiegene) Insider aus der Branche zu Wort kommen, die davon berichten, dass die Praxis noch viel düsterer aussieht, als die für alle sichtbare Oberfläche es erahnen lässt. "Jeden Monat wurde geprüft, ob wir auch genug Fälle abgelehnt hatten", berichtet eine Insiderin,.."völlig unabhängig davon, wie dringend die Kranken Hilfe brauchten."

Richtig polemisch wird es zum Schluß: Mit einer Bootsladung schwerkranker Amerikaner geht Moore auf die Reise. Darunter Männer, die am Ground Zero gearbeitet haben und deren Lungen vom Staub zerstört wurden. Ziel des Ausflugs: Der Al-Kaida-Knast Guantanamo auf Kuba. Moore ruft mit Megaphon in Richtung Wachturm: "Es sind nine-eleven Rettungskräfte. Sie wollen nur medizinische Versorgung, so wie Al-Kaida sie bekommt!" Natürlich blitzt der Filmemacher ab. Doch dann, mitten im sozialistischen Feindesland Kuba, finden Moore und seine 'Sickos' ein medizinisches Paradies: medizinische Versorgung als Selbstverständlichkeit und nicht als business. Michael Moores Kranke bekommen auf Kuba die Hilfe, die sie zu Hause vergeblich gesucht haben. Eine echte Provokation à la Michael Moore.

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