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Black Rain

<font face="Arial">(USA 1989) von Ridley Scott mit Michael Douglas (Nick), Andy Garcia (Charlie), Ken Takakura (Masahiro), Kate Capshaw (Joyce), Yusaku Matsuda (Sato), Shigeru Kôyama (Ohashi), John Spencer (Oliver), Guts Ishimatsu (Katayama), Yuya Uchida (Nashida), Tomisaburo Wakayama (Sugai), Miyuki Ono (Miyuki), Luis Guzmán (Frankie)

Am Flughafen Osaka-Itami übergeben sie Sato den Behörden, müssen aber Minuten später feststellen, dass sie ihn seinen eigenen Leuten ausgehändigt haben. Die japanische Polizei der Präfektur Osaka reagiert mit Verachtung, der zuständige Inspektor Matsumoto, genannt „Masa“ oder respektvoller Mas-San, gibt den beiden die alleinige Schuld. Er und Conklin werfen sich anfangs nicht viel mehr als Beleidigungen an den Kopf, und als sie sich auf die Jagd nach Sato und seinen Komplizen machen – Conklin und Vincent erhalten unter der Aufsicht von Masa den Status von Beobachtern ohne Mitwirkungsrecht – wird alles nur noch schlimmer. Gegen den Befehl seines Vorgesetzten bezieht Masa die beiden stärker in die Ermittlungen ein, und sie geraten in den Bandenkrieg zwischen Sato und Sugai. Bei einer Razzia im Versteck Satos werden einige der Bandenmitglieder festgenommen, darunter einer der „Polizisten“ vom Flughafen. Gefunden werden Probedrucke von Falschgeld. Masa beschuldigt Conklin bei ihren Vorgesetzten der Unterschlagung, weil er ungewollt Zeuge wurde, wie Conklin Geldscheine eingesteckt hat. Dieser hat mit Vincent das Geld näher untersucht und wollte Masa über die Hintergründe des Bandenkriegs informieren.

Nach einer langen Nacht in einer Karaoke-Bar kommen sich die drei Polizisten näher, reden über ihre gegenseitigen Wertvorstellungen, und Conklin erhält von Joyce Ratschläge, wie er sich als Gajin (ein Ausländer, Fremder) verhalten soll. Conklin und Vincent lernen schnell, was es heißt, die Männer der Yakuza zum Feind zu haben. Als sie sich zu Fuß zu ihrem Hotel auf den Weg machen, werden sie von einer Motorradgang überfallen und getrennt. Nicks Partner wird getötet.

Der Titel des Films bezieht sich auf den "Schwarzen Regen", der im Zweiten Weltkrieg, aufgrund der nuklearen Verseuchung, nach dem Atombombenabwurf der USA auf Japan gefallen ist: ein Trauma, unter dem die Japaner bis heute leiden. Im Film wird der Protagonist mit diesem Thema von dem Clan-Führer Sugai konfrontiert, der die Amerikaner für den Werteverfall in seiner Gesellschaft verantwortlich macht und damit Männer wie Sato hervorbringt, denen an der alten Tradition nichts mehr liegt. Obwohl diese Worte im Film von einem der Antagonisten ausgesprochen werden und somit stark gemildert sind, so ist doch die Wirkung für den Zuschauer deutlich spürbar.

...In der ersten Hälfte des Films bekommt man den Eindruck, dass die beiden Polizisten zwar mit großen Problemen zu kämpfen haben, sich aber kontinuierlich auf ihr Ziel zubewegen. Als aber, in der Mitte des Films, Nicks Partner getötet wird, sieht er sich auf einmal ganz auf sich alleine gestellt und muss mit seinem japanischen Kollegen zusammenarbeiten, um die Verbrecher zu stellen. Erst als er sich mit der Kultur und der Lebenseinstellung der Japaner auseinander setzt, beginnt er die Mechanismen der japanischen Mentalität zu verstehen. Er legt seine anfängliche Abneigung gegenüber Matsumoto ab und fängt an,ihm zu vertrauen. Schließlich gesteht er ihm als einzigem, dass die Korruptionsvorwürfe, gegen ihn, der Wahrheit entsprechen.

Zu Beginn ist die Szenerie des Films stark beeinflußt von Scotts früherem Werk "Blade Runner", in dem auch eine düstere Atmosphäre dominiert hat. Die japanische Metropole Osaka wird ebenfalls in abweisenden verregneten Bildern gezeigt und repräsentiert das Innenleben bzw. die respektlose westliche Sichtweise des Anti-Helden Nick auf Japan und seine ihm fremde Kultur. Erst im dritten Akt des Films, als sich die beiden unterschiedlichen Polizisten zusammenraufen, hellt sich die Szenerie auf. Der Showdown findet ausserhalb der Stadt in einer schönen ländlichen Gegend statt, wo es zur Auflösung der Geschichte und damit zur Reinigung des Helden kommt.

Westliche Journalisten warfen dem Film Oberflächlichkeit gegenüber der japanischen Kultur vor. Das sahen wohl die japanischen Kritiker nicht so. Der Film war in Japan nicht nur kommerziell sehr erfolgreich, er erhielt 1990 auch eine Nominierung für den "Award of the Japanese Academy" in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film".

Fazit: Die Message von "Black Rain" ist unverkennbar: Nur jemand, der lernt das ihm Fremde zu vestehen und zu respektieren, kann in einer komplizierten Welt vor sich selbst und vor anderen bestehen. Ein ästhetisch virtuos inszenierter Action-Film mit Michael Douglas und Ken Takakura als stark aufspielendes Darsteller-Duo.
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