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Leto

Land: Frankreich, Russland | Jahr: 2018 | ca. 120 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Regie : Kirill Serebrennikov, Drehbuch : Mikhail Idov, Lily Idova, Kirill Serebrennikov. Mit : Irina Starshenbaum (Natasha), Teo Yoo (Viktor), Roma Zver (Mike), Philipp Avdeev (Lenya), Evgeniy Serzin (Oleg), Aleksandr Gorchilin (Punk), ARTE F

Ein Nachmittag am Strand. Es wird gesungen, getrunken und gefeiert. UdSSR in den 1980er Jahren und es ist Sommer, "Leto". Zur Truppe rund um Musiker Mike Naumenko gesellen sich weitere Freunde. Eine Dreiecksbeziehung erzeugt Spannungen ... - Kirill Serebrennikovs Film (2018) ist besonders durch die Punkrock-Gruppen Zoopark und Kino inspiriert, die heute Musiklegenden sind.

Auf der Bühne ein Rockkonzert. Ein bestuhlter Saal voller Menschen. Füße tippen, Köpfe wippen, aber Aufstehen verboten. Der Leningrad Rock Club ist einer der wenigen staatlich genehmigten öffentlichen Auftrittsorte für Rockbands in der UdSSR – unter strengen Auflagen allerdings. Hier tritt Mike Naumenko mit seiner Band auf. Heute sind die Punkrock-Gruppen Zoopark und Kino Musiklegenden; Anfang der 1980er Jahre deuteten sie in der Sowjetunion auf eine bessere Zukunft hin.
Der Film „Leto“ beruht auf diesen wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte des Untergrunds der sowjetischen Rockszene Anfang der 1980er Jahre. Eine Gruppe junger Menschen in den Zwanzigern. Sie hören Bowie und Blondie, übersetzen englische Songtexte und träumen von mehr Freiheit. Die Musik soll bewegen und Grenzen öffnen. Viktor ist auch Musiker und kommt neu zu der Truppe hinzu. Er bewundert Mike, der ihn schon bald als seinen Schützling akzeptiert. Mikes Frau Natasha und Viktor kommen sich näher. Spannungen entstehen. Musikalische Einlagen und ein Erzähler, der immer wieder direkt in die Kamera spricht, lockern den fiktionalen Plot auf. „Leto“ entfaltet anhand der privaten Beziehung das Bild der Gesellschaft der UdSSR in den frühen 1980er Jahren. Dabei spielt Regisseur Serebrennikov mit einer liebevollen Nostalgie des Analogen: Da sind die Schwarz-Weiß-Bilder, aber auch Animationselemente, die an die Ästhetik früher Musikvideos erinnern. „Leto“ ist ein Musikfilm, in dem die Musik sowjetischer Bands auf Cover westlicher Hits trifft und in eine Zeit des Umbruchs eingeschrieben ist. Während den Dreharbeiten zum Film wurde Regisseur Serebrennikov wegen angeblichen Betrugs festgenommen und unter Hausarrest gestellt. Trotzdem schaffte er es, den Film unter Einhaltung der Auflagen im Februar 2018 fertigzustellen.

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