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Black Box (nur im Kino)

Land: Deutschland/Belgien | Jahr: 2023 | ca. 120 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Regie: Asli Özge. Kamera: Emre Erkmen. Schnitt: Patricia Rommel. Darsteller: Luise Heyer, Felix Kramer, Christian Berkel, Timur Magomedgadzhiev, Anne Ratte-Polle, Hanns Zischler. Filmfest München 2023. Filmverleih: Port-Au-Prince Pictures

Mitten in Berlin riegelt die Polizei plötzlich alle Zugänge zu einem Innenhof ab. Doch warum, darüber hüllen sich die Einsatzkräfte in Schweigen. Niemand weiß, was passiert ist, Unsicherheit macht sich breit und nach kurzer Zeit machen die ersten Gerüchte die Runde unter den Hausbewohnern und der Nachbarschaft. Dabei schlagen sich vor allen Dingen Vorurteile und unverhohlener Rassismus Bahn. Von nachbarschaftlichem Miteinander ist schnell nicht mehr viel übrig. Stattdessen scheint man sich schnell einig, dass niemand aus den eigenen Reihen für das verantwortlich sein kann, von dem man immer noch nicht weiß, worum es sich eigentlich handelt. Doch die Wahrheit ist wie so oft viel umbequemer als das…

Mitproduziert wurde "Black Box" von Jean-Pierre und Luc Dardenne, die in ihre Sozialdramen immer wieder auf die Wunden der Wirklichkeit zeigen...

"Black Box" ist natürlich auch ein Film über die Coronazeit. Die Leute tragen Masken, wenn sie beieinander stehen. Es geht um die manchmal überharten Maßnahmen zur Eindämmung, um Rücknahme von Grundrechten, und ein gewisser Makel schleicht sich ein: Man hat beim Schauen immer wieder das Gefühl, eine große Metapher gegen alle Einschränkungen zu sehen, die im Lager von radikalen Querdenkern großen Anklang finden könnte, für all die wirren Verschwörungstheoretiker, die unser aller Leben so schwer machen.
Hinter der sozialrealistischen Erzählung lauert ein Paranoia- Thriller: Es gibt "Wutbürger" in den allerersten Stadien ihrer Entwicklung, Abzweigung ins Vernünftige sind noch jederzeit möglich!

"Jenseits dieses etwas mulmigen Gefühls, jenseits der tagesaktuellen Deutungsmöglichkeit, bleibt die Gewissheit, dass Black Box in seiner klugen Dramaturgie, in seiner Art, wie er die Diskurse in eine konkrete Situation einflechtet, in der herausragenden Charakterisierung seiner Figuren, in seinem Gespür für Nuancen, nicht zuletzt in der Spannung, die er erzeugt, weit über den Tag hinaus eine Allgemeingültigkeit besitzt.." (Bert Rebhandl, FAZ)

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