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Agnès Varda - Filmkunst gegen den Strom (jederzeit online)

- Viva Varda ! -

Land: Frankreich | Jahr: 2023 | ca. 68 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Regie Pierre-Henri Gibert, ARTE F

Agnès Varda zählt zu den führenden Regisseurinnen der Nachkriegszeit und gilt als Initiatorin der Nouvelle Vague. In Hollywood wurde sie wie ein Rockstar gefeiert. Ihr Einfluss brachte eine neue Generation von Filmemacher*innen hervor. Die Doku zeichnet ihren imponierenden Lebensweg nach.

Die französische Filmemacherin, Fotografin und bildende Künstlerin Agnès Varda war eine Pionierin der Nouvelle Vague und wurde in Hollywood wie ein Rockstar gefeiert. Sie hat viel über sich selbst erzählt und sich so die Deutungshoheit über ihr eigenes Schaffen gesichert, ihre Geschichte umgeschrieben und an ihrer Legende gefeilt. Die Wirklichkeit könnte dieses offizielle Narrativ jedoch noch weit in den Schatten stellen. Diese Vermutung liegt dem Porträt zugrunde, in dem erstmals nicht Agnès Varda selbst zu Wort kommt, sondern ihre engsten Vertrauten, Mitarbeiter und Filmkollegen, darunter ihre Kinder Rosalie Varda und Mathieu Demy, sowie Sandrine Bonnaire, Patricia Mazuy, Audrey Diwan und Atom Egoyan. Mit teils unveröffentlichtem Archivmaterial zeichnet die Dokumentation ihren imponierenden Lebensweg nach. Denn Agnès Varda war zwar Filmemacherin, doch ihr größtes Werk ist sie selbst. Ihre Geschichte liest sich wie der Roman einer Frau, die sich von ihrer Familie und ihrer großbürgerlichen Herkunft emanzipierte. Sie wurde Fotografin und eignete sich das ihr zunächst fremde Medium Film an, auf das sie sie ihr ganzes Vermögen setzte. Ihr Film „La Pointe Courte“ wurde richtungsweisend für die Bewegung der Nouvelle Vague. Sie begeisterte sich für Außenseiter und Revoluzzer, die sie in „Black Panthers“, „Vogelfrei“ und „Die Sammler und die Sammlerin“ zum Thema machte. Nie begnügte sie sich mit dem Erreichten. Ihre Mitmenschen strapazierte sie unaufhörlich mit neuen Ideen. Sie liebte leidenschaftlich und bildete mit Jacques Demy ein legendäres Paar. Agnès Varda führte ihr Leben mit einer verblüffenden Freiheit und verweigerte sich dem Rollenmuster der sittsamen, anständigen Weiblichkeit, den gesellschaftlichen Machtverhältnissen und jedweder kommerziellen Logik. Doch vor allem war sie eine Frau, die im Hier und Jetzt lebte, die mit ihrer Zeit ging und sich im Gleichschritt mit ihr entfaltete. Ob in Frankreich, Europa oder den Vereinigten Staaten – ihr Werk ist ein faszinierender gesellschaftlicher Spiegel, und gerade darin liegt die generationsübergreifende Anziehungskraft der Künstlerin.

Hier die französische Originalversion

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