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Shane - mein Leben mit den Pogues (im Kino)

- Crock of Gold: A Few Rounds With Shane MacGowan -

Land: Großbritannien/ Irland | Jahr: 2020 | ca. 124 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Regie: Julien Temple. Drehbuch: Julien Temple. Kamera: Steve Organ. Darsteller: Shane MacGowan, Bono, Johnny Depp, Nick Cave. Musik: Jocelyn Campbell, Jc Carroll. Schnitt: Caroline Richards. Gewinner San Sebastian 2020, Zurich Film Festival 2020. Filmverleih Neue Visionen Filmverleih GmbH

"Das Feuer brennt buchstäblich in diesem Musikerporträt. Es rahmt lodernd die Bilder von früher ein, feiert erst die künstlerische Leidenschaft und beginnt dann, die Aufnahmen zu verzehren. Es geht in diesem Dokumentarfilm um ein Leben im Rausch, nicht nur im schöpferischen, sondern auch im ganz prosaischen des Alkohols und der Drogen. Der Ire Shane MacGowan entdeckt 1976 in London im Alter von 18 Jahren die Punk-Musik. Mit der Band The Pogues, die Irish Folk mit Punk verbindet, feiert der Sänger und Songwriter in den 1980er Jahren legendäre Erfolge."

Der britische Regisseur Julien Temple gilt nicht nur als Dokumentarist der Punk-Ära, sondern hat auch zahlreiche Musikvideos für Künstler anderer Richtungen gedreht. Shane MacGowan, Lead - Sänger der legendären Pogues, spricht mit seinem alten Freund Johnny Depp über die wilden Zeiten, er bekommt Besuch von Gerry Adams, dem früheren Präsidenten der irisch-republikanischen Partei Sinn Féin. Der Politiker, der bei der Befriedung des Nordirlandkonflikts eine wichtige Rolle spielte, würdigt den Punkmusiker für seine Verdienste als kultureller Botschafter Irlands.

Temple verhehlt nicht, dass es äußerst schwierig sein kann, den Musiker zum Erzählen zu bringen, und so spielt er ihm oft Aufnahmen früherer Gespräche und Interviews vor. Er macht den Porträtierten zum Erzähler seines Lebens, und das gibt dem Film eine fesselnde Authentizität. Sie lässt im Wesentlichen auch verschmerzen, dass darin so gut wie kein musikalischer Weggefährte zu Wort kommt und sonst hauptsächlich seine Schwester Siobhan über ihn erzählt.  

Der Film geht zurück in die Kindheit MacGowans im irischen Tipperary und sogar noch weiter in die irische Vergangenheit, auf den Spuren der großen Hungersnot im 19. Jahrhundert und dem Unabhängigkeitskrieg von 1919. Das Landleben in Fotografien, auf Schwarz-Weiß- und Farbfilmmaterial flankiert träumerische Reenactment-Szenen, auf denen wiederholt ein Junge über die Wiesen zum Wasser läuft, das freie Leben genießt. MacGowan erzählt sehr lebendig, wie glücklich er damals war, aber auch mit einer Spur Verwunderung, dass er schon mit fünf Jahren Bier zu trinken bekam. Animationseinlagen zeigen den kleinen Shane, der auf den Tischen im Pub für und mit der gerne feiernden Bevölkerung tanzt und singt.

Shane MacGowan bereut seinen Weg nicht, er besteht darauf, dass er das Leben liebt und nur aus diesem Grunde auch den Alkohol.Er ist im Herzen ein irischer Punk geblieben.

Shane MacGowan: The Pogues-Sänger gibt eine letzte Runde aus

(mit Video)

 

 

 

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