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Lemon Tree (nur im Kino)

Etz Limon

Land: Israel, D, F | Jahr: 2007 | ca. 100 Minuten | FSK: ab 12 Jahre

Regie: Eran Riklis. Buch: Suha Arraf, E. Riklis. Kamera: Rainer Klausmann. Mit: Hiam Abbass, Ali Suliman, Rona Lipaz-Michael.

Film zum Weltgebetstag 2024 !

Eine Parabel auf den Nahost-Konflikt als Spielfilm: Salmas' Zitronenbäume, seit Jahrzehnten schon befindet sich der Zitronenhain im Besitz der Familie im Westjordanland, sollen weichen, damit sich keine arabischen Terroristen dahinter verstecken. Die Palästinenserin kämpft gegen Grenzziehungen im Nahen Osten und männliche Gefühllosigkeit.

Die palästinensische Witwe legt sich nun im Kampf um ihre Bäume mit dem israelischen Staat an, weil der israelische Verteidigungsminister (Doron Tavory) und dessen Frau Mira (Rona Lipaz-Michael) in unmittelbarer Nähe ihr neues Domizil beziehen wollen. Diese Geschichte wird belebt von der Hoffnung, dass Salma ihren aussichtslosen Kmpf tatsächlich gewinnen könnte.

Von den neueren Spielfilmen aus Israel/Palästina, die bei uns in die Kinos kommen, ist «Lemon Tree» vom israelischen Regisseur Eran Risklis vielleicht der wichtigste.

Regisseur Eran Riklis, der schon in "Die syrische Braut" den grotesk-absurden Aspekten des Nahostkonfliktes nachspürte, gelingt allerdings ein so unterhaltsamer Film, dass er trotz seiner bitteren Essenz auf der Berlinale 2008 und beim Filmfestival in San Sebastian zum Publikumsliebling avancierte.

Die Zitrone – abgeleitet vom arabischen Wort „laimun“ - ist nicht nur titelgebend für Eran Riklis’ neuen Film „Lemon Tree“, sondern steht auch symbolisch für den auf wahren Begebenheiten beruhenden Konflikt zwischen einer palästinensischen Witwe und ihrem neuen Nachbarn, dem israelischen Verteidigungsminister.
verbindet Regisseur Riklis sein saures Motiv stimmig mit der prekären politischen Situation im Nahen Osten.

Hübsch, so ein Zitronenbaum. Und seine Blüten duften süß. Aber die Früchte seien ungenießbar, heißt es in dem Lied von Peter, Paul & Mary aus den Sechzigern, das - dezent arabisch instrumentiert und zurückhaltend ironisch arrangiert - in Eran Riklis' märchenhaft anmutender Parabel den Ton vorgibt.

Fazit: „Lemon Tree“ punktet mit einer starken weiblichen Hauptfigur, einer Prise Humor, einer gehörigen Portion Situationswitz, einem stimmigen Soundtrack und einem vollen Ausmaß an Absurdität und in goldgelbes Licht getauchten Kameraeinstellungen, die eine bedrohliche Atmosphäre heraufbeschwören.

Mit dem Lied: «Zitronen sind schön anzusehen, aber zu sauer zum Essen» beschreibt der Filmemacher seinen gedämpften Optimismus und meint: Ich werde  «vermutlich schon zufrieden sein, wenn ich mit meinem Film einen bescheidenen Beitrag zur Meinungsbildung leiste. Nicht Politikerstatements stehen im Mittelpunkt, sondern der Alltag: einfühlsam und eindrücklich, exakt und kritisch beschrieben

 

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