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Andrea lässt sich scheiden (nur im Kino)
Land: Österreich | Jahr: 2024 | ca. 90 Minuten | FSK: ab 12 Jahre
Regie:Josef Hader. Drehbuch:Josef Hader, Florian Kloibhofer. Produktion: Michael Katz, Veit Heiduschka, Arash T. Riahi, Sabine Gruber. Kamera: Carsten Thiele. Schnitt: Roland Stöttinger. Mit Birgit Minichmayr, Josef Hader, Thomas Schubert, Robert Stadlober u.a.
Es geht um Provinz und Verbrechen in dieser Komödie. Denn der Österreicher Josef Hader setzt auf Humor, um von einer Straftat auf dem Land zu erzählen. Der Witz fällt jedoch, wie wir es von Hader bereits kennen, deutlich böser und bitterer aus. Er regt weniger zum Schmunzeln an, sondern bewegt sich stets an der Grenze zum Tragischen.
Andrea ist Polizistin. Der Film beginnt mit einer Geschwindigkeitsüberwachung an einer Landstraße: Andrea und ihr Kollege Georg (Thomas Schubert) stehen völlig einsam herum. Sie können froh sein, wenn sich überhaupt ein Auto in die Gegend verirrt. Bis auf die schwirrenden Fliegen ist zunächst alles still; irgendwann tuckert gemächlich ein Traktor vorbei. Als das Duo schließlich einen Raser erwischt, handelt es sich dabei um einen ehemaligen Mitschüler von Andrea. Alle kennen sich hier irgendwie; alle wissen übereinander Bescheid.
Nächste Szene: Der Geburtstag von Georg (Andrea's Mann) wird in einem Gasthof gefeiert. Kurz darauf setzt sich dann der Krimiplot in Gang: Auf der nächtlichen Heimfahrt überfährt Andrea durch einen Moment der Unachtsamkeit ihren betrunkenen (Noch-)Gatten – und begeht Fahrerflucht. Zu ihrer Überraschung erfährt sie noch in derselben Nacht, dass der Religionslehrer und trockene Alkoholiker Franz (gespielt vom Regisseur selbst) die Polizei verständigt hat, da er sich für den Verursacher des tödlichen Unfalls hält. Für Andrea scheinen sich damit alle negativen Konsequenzen ihrer Tat in Luft aufgelöst zu haben...oder doch nicht?
Wer der österreichischen Dialekte überhaupt nicht mächtig ist und keinen Zugriff auf Untertitel hat, könnte hier und da Probleme bekommen, wenn die Figuren von „Andrea lässt sich scheiden” zu sprechen beginnen. Der Atmosphäre kommt das zugute! Zugleich sind diese sprachlichen Hürden ebenso eine Chance, auf die kleinen Feinheiten in den Bildern abseits der Dialoge zu achten. Zu entdecken gibt's genug. Etwa, wenn sich plötzlich eine Fliege am Bildrand auf das Hemd von Birgit Minichmayr setzt. Vielleicht will sie nur überprüfen, ob noch Leben in ihrer Figur steckt.
„Andrea lässt sich scheiden“ lief im Rahmen der Berlinale 2024 !
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