Kinowerkstatt - und anderes...
Die 10 Filme des Kollegs:
"...das Kolleg wird einmalig, das muss man herausstellen, filmhistorisch eine Perle.." (Ein Kollegteilnehmer nach dem ersten Abend mit "Vertigo")
Mittwoch, 10. Oktober, 19:30 Uhr:
Vertigo
Ein Film von Alfred Hitchcock
Mittwoch, 7. November, 19:30 Uhr:
Citizen Kane
Ein Film von Orson Welles
Nach dem Tod des Multimillionärs Charles Foster Kane recherchiert ein Journalist für einen Nachruf die Lebensgeschichte des Toten. Aus den Berichten mehrerer Augenzeugen ergibt sich ein komplexes Persönlichkeitsbild: Als Kind wird Kane von seinen Eltern in die Obhut eines Vormundes gegeben, der den jungen Mann später in die Geschäftswelt einführt. In den kommenden Jahren engagiert sich Kane mit wechselndem Glück, aber mit gleichbleibender Energie in der Zeitungsbranche, in Handel, Politik und Kunst. Nach und nach errichtet er ein einflussreiches Wirtschaftsimperium. Dennoch stirbt er schließlich vereinsamt in seiner festungsähnlichen Traumvilla Xanadu.
Mittwoch, 21. November, 19:30 Uhr:
Die Reise nach Tokyo
Ein Film von Yasujiro OZU
Wim Wenders says, "If in our century something sacred still existed… if there were something like a sacred treasure of the cinema, then for me that would have to be the work of the Japanese director, Yasujiro Ozu. He made fifty-four films. Silent films in the Twenties, black-and-white films in the Thirties and Forties, and finally colour films until his death on December 12th, 1963, on his sixtieth birthday.
Mittwoch, 5. Dezember, 19:30 Uhr:
Die Spielregel
Ein Film von Jean Renoir
Die menschlichen Gefühle müssen verborgen werden damit man "gut aussieht". Das ist die Hauptregel dieser Fassade.
Mittwoch, 19. Dezember, 19:30 Uhr:
Sunrise - Sonnenaufgang
Ein Film von Friedrich Wilhelm Murnau
Unfähig, den geplanten Mord an seiner Frau durchzuführen, schlägt der Mann, vor ihr stehend nach einer langen Zeit des Haderns endlich die Hände vor dem Gesicht zusammen, symbolisiert mit dieser schlichten Geste die Niederlage des Bösen, die Rückbesinnung auf das, was ihm im Leben am wichtigsten und durch die "Liebesroutine" des Alltags nur aus dem Blickpunkt geraten war und öffnet den Weg für eine Wiedergeburt der Beziehung zu seiner Frau.
Mittwoch, 9. Januar, 19:30 Uhr:
2001 – Odyssee im Weltraum
Ein Film von Stanley Kubrick
Mittwoch, 23. Januar, 19:30 Uhr:
Der schwarze Falke
Ein Film von John Ford
Mittwoch, 6. Februar, 19:30 Uhr:
Der Mann mit der Kamera
Ein Film von Dziga VertovWas ist Kino? Vielleicht dies: Ein Ganzes (nennen wir es “die Wirklichkeit”) wird geteilt und wieder zusammengesetzt zu etwas Neuem (nennen wir es “den Film”), wobei nicht nur verschiedene Menschen, sondern auch verschiedene Maschinen zum Einsatz kommen. Die wichtigsten sind die Kamera, der Montagetisch und der Projektor.
Mittwoch, 20. Februar, 19:30 Uhr:
Die Passion der Heiligen Johanna
Ein Film von Carl Theodor Dreyer
Der Film bezieht sich auf die ergreifende Geschichte des Bauernmädchens Johanna aus Orléans, das 1429 versucht, Frankreich vor den Engländern zu retten und König Karl VII. zur Krönung zu verhelfen. Die damals 18-jährige Johanna fühlt sich von Gott zur Heerführerin auserwählt und kämpft an vorderster Front gegen die englischen Feinde. Als sie gefangen genommen wird, lassen die Franzosen sie im Stich. Die Engländer setzen alles daran, Johanna von Orléans als Ketzerin verurteilt und auf dem Scheiterhaufen zu sehen.
Dreyer konzentriert sich im Film auf den Konflikt zwischen Jeanne und den kirchlichen Inquisitoren. In zum Teil extremen Großaufnahmen wird das Wesen des "Nahkampfes" zwischen ihr und ihren Anklägern deutlich.
So unspektakulär die Ausstattung ist, so atemberaubend ist die filmische Gestaltung des Werkes. Schnelle Schnitte sind mit harter Montage gepaart. Statt der damals üblichen 500-1000 Einstellungen pro Film, bringt es Jeanne d'Arc auf über 1500 Einstellungen, eine Methode, die die Dramatik der Großaufnahmen noch steigert.
Welches künstlerische Potential der Stummfilm bot, weiß erst, wer Carl Theodor Dreyers "Die Passion der Jungfrau von Orléans" gesehen hat. Im Ausreizen filmischer Möglichkeiten ist dieses Werk Klassikern wie "Panzerkreuzer Potemkin" oder "Sunrise" auf jeden Fall ebenbürtig.
Mittwoch, 6. März, 19:30 Uhr:
Achteinhalb
Ein Film von Federico FelliniEin Klassiker des selbstreflexiven Kinos.

Das Recht, geschaffen durch geschlossene Verträge, holt den Regisseur auf den Boden der Tatsachen zurück! Fellini zeigt uns hier einerseits den Ursprung des Filmischen an-sich, die vorgestellte Phantasie, in der ja auch Bilder miteinander montiert sind, andererseits wird deutlich, was mit dem Filmemachen, also mit Realisierung von Phantasien, einher geht: Verantwortung gegenüber Abkommen und Verträgen, die zur Refinanzierung getroffen werden. Hieraus entsteht ein Druck, mit dem ein Regisseur umgehen können sollte. Guido tut sich schwer darin und flüchtet in ein Kurhotel, um Erholung und Befreiung zu finden. Doch dem wird nicht so. Die gesamte Filmcrew ist ihm gefolgt und mit ihr die Krise.
„Achteinhalb“ weist eine eigentümliche Durchdringung von Phantasie im Film und Realität im Film auf …und das ganze als eine filmische Phantasie. Fellini zeigt, dass das Filmemachen nicht bloß eine Entäußerung von Phantasie ist, sondern auch eine zutiefst psychologische, psychoanalytische Kunst. Immer wieder fällt Guido in Tagträume, teils Erinnerung, teils gewünschte Phantasie.
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