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2024-05-29

Programm vom 31. Mai - 3. Juni 2024 !

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Programm vom 31. Mai - 3. Juni 2024 !

"Willkommen in Siegheilkirchen" (Freitag, 31. Mai, 19 Uhr; Samstag, 1. Juni, 19 Uhr; Sonntag, 2. Juni, 19 Uhr)

"Amsel im Brombeerstrauch" (Montag, 3. Juni, 19 Uhr)

 

Willkommen in Syltheilkirchen

Die Verdrängungsmechanismen bezüglich der braunen Vergangenheit laufen in manchen Kreisen gerade auf Hochtouren, da ist es just an der Zeit allen noch einmal "Willkommen in Siegheilkirchen" zuzurufen und Marcus H. Rosenmüllers Coming-of-Age-Geschichte aus der dumpfbraunen Provinz zu zeigen. In der Kinowerkstatt von Freitag, den 31. Mai bis Sonntag, den 2. Juni, jeweils um 19 Uhr zu sehen.

Der "Deix-Film", wie der Untertitel verspricht, zeigt sie alle: Das Figurenarsenal entstammt zum größten Teil dem Universum des österreichischen Malers: All die tumben Bauerntölpel, die hageren Altnazis, die strammen Weiber, die feisten Honoratioren, sie treiben hier ihr Unwesen in diesem Kaff irgendwo in der hintersten österreichischen Provinz.

Rotzbub heißt die Hauptfigur, ein Knabe grade so in den Anfängen der Pubertät. Er wächst in einem Dorf auf, in den 1960ern, ist der Sohn vom Dorfwirt und bekommt alles mit, die Befindlichkeiten und die Männerwitze und den reaktionären Gemeinsinn, dem nicht zu entkommen ist. Und den ein junger Mensch wie der Rotzbub auf jeden Fall hinter sich lassen muss.

Doch da ist ein Musiker aus der Stadt, der ein Bistro im Dorf aufmacht (total neumodisch und von den „echten“ Dörflern füglich gemieden); er bringt dem Rotzbub die Musik der 60er nahe und auch den Geist von Gegenkultur und Rebellion. Und außerdem lernt Rotzbub die schöne Mariolina kennen – die ist Roma, ihre Familie campiert außerhalb, und natürlich ist dieses „Zigeunergesindel“ den gutbürgerlichen Alt- und Neunazis im Dorf ein Dorn im Auge.

Info zum Film

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Noch einmal: "Amsel im Brombeerstrauch"

In ihrem neuesten Film, einer Literaturverfilmung von Tamta Melashvilis Roman "Amsel, Amsel, Brombeerbusch", geht es um Etero, eine grimmig dreinschauende Endvierzigerin, die in der Gestalt der Schauspielerin Eka Chavleishvili etwas Fesselndes und Imposantes hat. Etero stürzt beim Brombeerpflücken – abgelenkt von einer schönen Amsel – fast einen Hang hinab. Dieser Sturz verändert ihr Leben schlagartig.

Noch ganz zerschürft von ihrem Sturz, verführt sie in ihrem kleinen Dorf den Zulieferer Murman (Temiko Chichinadze). Diese kleine Affäre fühlt sich echt an, sie ist lebendig, und sie holt Etero aus ihrer Reserve. "Amsel im Brombeerstrauch", ist am Montag, den 3. Juni, um 19 Uhr zu sehen.

Die georgische Filmregisseurin Elene Naveriani verfolgt mit ihrem Film "Amsel im Brombeerstrauch" eine künstlerische Mission. Sie begehrt gegen die mancherorts rigiden dörflichen Denkstrukturen ihres Heimatlandes Georgien auf: Gegen die Last von Traditionen, gegen den Zwang zur Familiengründung, gegen Geschlechter- und Körpernormen.

Gleichzeitig sind ihre Filme immer auch eine Liebeserklärung an die Menschen, die in diesen abgeschiedenen Dörfern leben.

Ein bisschen erinnert Naveriani darin an einen Meister aus Finnland, Aki Kaurismäki, dessen traurig-schöne Dramen immer auch einen sozialreformerischen Kern haben.

Info zum Film

 


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